Auszug
Die Freie Waldorfschule versteht sich als Bildungseinrichtung, in der dem Heranwachsenden vielfache Möglichkeiten geboten werden sollen, seine individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten erkennen und zur freien Entfaltung bringen zu können, um dadurch zu seinen ureigensten Lebenszielen und seinem individuellen Lebenssinn zu finden. Zudem ist sie bestrebt, Kindern und Jugendlichen einen Sinn für politische Freiheit und soziale Verantwortung zu vermitteln (vgl. z.B. Leber 1985). Dabei orientiert sie sich explizit nicht an vermeintlichen gesellschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Verwertungsinteressen, sondern an dem einzelnen Schüler, an seinen Lebenswelten, seinen Erlebnissen, Wahrnehmungen und Anschauungen, an seinem Wissen und an seinen Fragen, an seiner soziokulturellen und religiösen Herkunft, an seinem innerseelischen Erleben etc. Die planmäßige und geschlossene Organisation von Bildungs- und Erziehungsprozessen bis hin zur Überprüfung und Kontrolle ihres Erfolges liegt ihr — entgegen den meisten allgemein bildenden öffentlichen Schulen — deshalb vom Grundsatz her eher fern.
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Literatur
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Randoll, D. (2007). Die Zeit in der Freien Waldorfschule. In: Barz, H., Randoll, D. (eds) Absolventen von Waldorfschulen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90645-4_8
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