Auszug
Schule als zentraler Ort der Bildung für alle Kinder und Jugendlichen ist seit der eingeführten Schulpflicht im Jahre 1919 und spätestens seit der Bildungsexpansion der 1970er Jahre ein fester Bestandteil des Bildungswesens und des Bildungsverständnisses in Deutschland. Im Zuge der aktuellen Schulleistungsstudien, wie z.B. PISA, IGLU, TIMSS und der in diesen Untersuchungen aufgezeigten Mängel des deutschen Schulsystems sowie durch die daraus in der Fachöffentlichkeit geführte Diskussion um Bildung wird die Frage nach der Funktion und der Rolle der Institution Schule neu aufgeworfen. Zudem zeigen Studien des Deutschen Jugendinstituts (vgl. Furtner-Kallmünzer et al. 2002), dass das Lernen im schulischen Kontext — trotz aller Reformbemühungen — nur einen Bruchteil aller Bildungsprozesse im Jugendalter ausmacht. Der Großteil aller Bildungsprozesse findet in außerschulischen Kontexten und Interaktionen statt. Der Einfluss der Freizeit auf den Erwerb von Wissen übersteigt dabei den der Familie und vor allem den der Schule deutlich. Hier kommt insbesondere der sich sowohl an schulischen als auch an außerschulischen Orten konstituierenden Peer Group eine zentrale Bedeutung zu (vgl. Lipski 2002).
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Harring, M. (2007). Informelle Bildung — Bildungsprozesse im Kontext von Peerbeziehungen im Jugendalter. In: Harring, M., Rohlfs, C., Palentien, C. (eds) Perspektiven der Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90637-9_13
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