Zusammenfassung
Dritter Sektor Ansatz, Zivilgesellschaftsdebatte und Sozialkapitaltheorie weisen mehrere zentrale Gemeinsamkeiten, aber auch wesentliche Differenzen auf: Zunächst einmal wurden die Ansätze im Kontext konkreter Steuerungsprobleme des Staates entwickelt bzw. in einem solchen von einem breiteren akademischen Publikum erstmalig rezipiert und auf die konkrete Situation bezogen weiterentwickelt: Die Krise des Wohlfahrtsstaates und die zunächst innerhalb des Markt- Staat-Dualismus geführten Diskussionen um seine Reform brachte das Konzept des Dritten Sektors hervor. Der Sozialkapital-Ansatz wurde von Politik und allgemeiner Öffentlichkeit im Kontext eines diagnostizierten Vertrauensverlustes in die Institutionen der liberalen Demokratie bei gleichzeitigen Individualisierungstendenzen in der Gesellschaft rezipiert. Der Begriff Zivilgesellschaft wurde im westeuropäischen Kontext populär im Gefolge der osteuropäischen Demokratiebewegungen sowie im Anschluss an die von den neuen sozialen Bewegungen angestoßenen gesellschaftspolitischen Reformdebatten. Hierbei war zentral, dass die neuen sozialen Bewegungen eine Reformpolitik „von oben“ ablehnten und die stark outputorientierte demokratische Qualität repräsentativ-parlamentarischer Systeme in Frage stellten.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Zimmer, A. (2007). Die Ansätze im Vergleich. In: Vereine – Zivilgesellschaft konkret. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90626-3_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90626-3_12
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