Einheit oder Divergenz? — Effekte der gesetzlichen Neuregelungen auf die institutionelle Zusammenarbeit

Auszug

Die bisherigen Untersuchungen zu den Einflüssen der gesetzlichen Neuregelungen auf die Organisationsstruktur von Heimeinrichtungen haben gezeigt, auf welchen — teilweise verschlungen — Wegen die rechtlichen Vorschriften direkt oder indirekt in die Strukturen der Leistungserbringung intervenieren und dabei dem fachlichen Ermessen zuweilen subtil, aber dennoch spürbar Beschränkungen auferlegen. Ferner haben die Analysen auf ein bestimmtes Beziehungsmuster zum Leistungsträger verwiesen. Diesem stehen vor dem Hinter grund knapper werdender Mittel verschiedene Steuerungsoptionen zur Verfügung, mit denen er flexibel und zeitnah auf die jeweiligen Gegebenheiten der Leistungsgewährung Einfluss ausüben kann. Im Folgenden konzentrieren sich die Analysen explizit auf diese Beziehung. Dabei stellen sich folgende Fragen: Wie wirken sich die gesetzlichen Neuregelungen gemäß §§ 78 a-g auf die Beziehungskultur beider Vertragsseiten aus? Welche Entwicklungstendenzen geben sich dabei zu erkennen? Wie werden speziell die fachlichen und fiskalischen Voraussetzungen in der Zusammenarbeit mit dem Leistungsträger ausbalanciert? Vor diesem Hintergrund nimmt die nachfolgende Darstellung zunächst die Einschätzungen und Erfahrungswerte zur fallübergreifenden Zusammenarbeit in den Blick und kommt dann auf die einzelfallbezogenen Entwicklungstendenzen näher zu sprechen.