Skip to main content

Einleitung

  • Chapter
  • 297 Accesses

Auszug

Im Zusammenhang mit der Internationalisierung nationaler Volkswirtschaften wird häufig diskutiert, ob föderale Staaten die Probleme, welche dieser Prozeß hervorruft, nicht besser lösen können als unitarische Staaten, weil die Herausforderungen für die lokale und regionale Wirtschaft häufig so spezifisch sind, daß nur sehr dezentral agierende Institutionen für eine angemessene Problemverarbeitung sorgen. Dieses Buch zeigt, daß nationale Regierungssysteme durchaus Einfluß auf die politische Ökonomie eines Landes nehmen, allerdings häufig in ganz anderer Weise, als dies gemeinhin unterstellt wird. Je mehr föderale Elemente ein Regierungssystem aufweist, desto größer erscheint der Steuerungseinfluß von Institutionen der nachgeordneten Gebietskörperschaften auf die lokale Wirtschaft. Gegen diese Annahme zeigt diese Studie, daß lokale Ökonomien auch in unitarischen Staaten unter bestimmten Bedingungen sehr effektiv gesteuert werden können, während sie in föderalen Staaten unter bestimmten Bedingungen entscheidenden Rigiditäten ausgesetzt sind. Es ist das zentrale Anliegen dieser Arbeit zu klären, worin diese Bedingungen bestehen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   89.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

References

  1. Zum Begriff der Institution in der vorliegenden Arbeit: Ich verstehe darunter ein handlungsleitendes Regelsystem für Akteure. Die Arbeit differenziert solche Regelsysteme durch den Begriff des Governance-Modus, also eine Handlungskoordinierung wie den Markt, den Staat, den Verband, die Gemeinschaft oder die Firma, vgl. zu diesem Ansatz (Crouch/ Trigilia/ Le Galès/ Voelzkow 2001). Unter dem Begriff der institutionellen Ordnung verstehe ich die spezifische Kombination solcher Governance-Modi.

    Google Scholar 

  2. Föderalismus und Unitarismus werden hier nur dichotom unterschieden. Zweifellos ließe sich diese Unterscheidung weiter differenzieren. So hat z.B. Konrad Hesse (1962) bereits darauf hingewiesen, daß die Bundesrepublik Deutschland Züge eines „unitarischen Bundesstaates“ trage (vgl. auch Abromeit: „Der verkappte Einheitsstaat“, 1992). Ebenso ließe sich argumentieren, Italien verkörpere einen regionalisierten Einheitsstaat. Solche Unterscheidungen führen aber ebenfalls in Erklärungsnöte, die in diesem Kapitel noch aufgegriffen werden. Einstweilen legitimieren die Ergebnisse der empirischen Demokratieforschung, z.B. Lijpharts (1999), eine Charakterisierung Italiens als unitarischen und Deutschlands als föderalen Staat.

    Google Scholar 

  3. Der Gini-Koeffizient mißt sektorale räumliche Konzentration anhand der räumlichen Ballung der Beschäftigung in einer Region (hier NUTS II / III). Diese setzt er ins Verhältnis zur räumlichen Konzentration der Beschäftigung des höheren Aggregates innerhalb der Region, z.B. dem Verarbeitenden Gewerbe. Gemessen wird also nicht die Konzentration eines Sektors im Verhältnis zur hypothetischen Gleichverteilung des Sektors in der Fläche, sondern die räumliche Konzentration eines Sektors verglichen mit der Konzentration des höheren Aggregates im Raum. Weil wirtschaftliche Aktivität grundsätzlich ungleich in der Fläche verteilt ist, würde der Koeffizient verzerrte Ergebnisse liefern, sofern der Referenzpunkt eine hypothetische Gleichverteilung in der Fläche bildete (siehe Lau 1997: 184). Die Rechenvorschrift für den lokalen Gini-Koeffizienten (GC) lautet daher: \( GC = \sum\limits_{i = 1}^n {\left( {Fi - 1 + Fi} \right) \cdot gi - \frac{1} {2}} \) Dabei repräsentiert Fi den kumulativen Branchenanteil in einer Region und gi den Anteil einer Region i am Aggregat. Der GC variiert zwischen 0,0 und 0,5, wobei 0,0 bedeutet, daß der Sektor die gleiche räumliche Konzentration aufweist wie sein Aggregat, und 0,5, daß ein Sektor gemessen am Aggregat die höchstmögliche Varianz aufweist (Lau 1997: 186). Nach dieser Rechenvorschrift hat Lau Gini-Koeffizienten für Deutschland und Italien ermittelt, die im Folgenden für die Darstellungen 1.1 und 1.2 übernommen worden sind und noch einmal im Anhang A abgebildet werden.

    Google Scholar 

  4. Nach Lau berechnet sich das RCA-Maß nach der Abweichung der Exportentwicklung eines Sektors von dessen Aggregat. Die Rechenvorschrift für dieses Maß sieht daher folgendermaßen aus (Lau 1997: 194): \( \begin{gathered} RCAi = \left[ {\frac{{Xi - Mi}} {{Xi + Mi}} - \frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }}} \right] \cdot \frac{{100}} {{1 - \frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }}}}f\ddot ur\frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }} < \frac{{Xi - Mi}} {{Xi + Mi}}und \hfill \\ RCAi = \left[ {\frac{{Xi - Mi}} {{Xi + Mi}} - \frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }}} \right] \cdot \frac{{100}} {{1 + \frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }}}}f\ddot ur\frac{{\sum\limits_j {Xj - Mj} }} {{\sum\limits_j {Xj + Mj} }} > \frac{{Xi - Mi}} {{Xi + Mi}} \hfill \\ \end{gathered} \) „Ein sektoraler RCA-Wert kann damit in der Spannweite von-100 bis +100 liegea Er repräsentiert die Saldenquote der Nettoexporte eines Sektors, bezogen auf den Handelsbilanzsaldo aller anderen Sektoren des Aggregates“ (Lau 1997: 194). Für die Rechenvorschrift gilt: X i sind die Exporte eines Sektors i und M i sind seine Importe.

    Google Scholar 

Download references

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

(2007). Einleitung. In: Staatliche Ordnung und räumliche Wirtschaftspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90470-2_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90470-2_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15223-3

  • Online ISBN: 978-3-531-90470-2

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics