Auszug
Ob es uns gefällt oder nicht, die Politikwissenschaft ist heute vor allem eine empirische Sozialwissenschaft. Mit ihrer Professionalisierung als Disziplin geht die Gefahr der Verengung ihrer Fragestellungen und Herangehensweisen einher. Zugleich wird klarer, was sie kann und wovon sie handelt. Ihr zentraler Gegenstand ist Regieren, verstanden als intentionale Handlungskoordination durch kollektiv bindendes Entscheiden. Mir erscheint es ratsam, dass die Teildisziplin politische Theorie sich auf diesen Umstand einstellt. Als bildungsbürgerliches Ornament um einen szientistischen Fachkern dürfte sie keine Zukunft haben, und wozu auch? Besser, sie versuchte, das Fach durch Grundlagenreflexion vor einem szientistischen Selbstmissverständnis zu bewahren.
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Ladwig, B. (2007). Politische Theorie, politische Philosophie und Gesellschaftstheorie. In: Buchstein, H., Göhler, G. (eds) Politische Theorie und Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90419-1_8
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