Auszug
Der Schriftsteller und Staatstheoretiker Charles-Louis de Montesquieu lebte im vorrevolutionären Frankreich, philosophiegeschichtlich geprägt als Epoche des Rationalismus und der Aufklärung. 1689 geboren in La Brède bei Bordeaux in einer Familie des Amtsadels (noblesse de robe), verlor er mit sieben Jahren seine Mutter. Nach dem Jura-Studium und einem vierjährigen Aufenthalt in Paris kehrte er im Jahre 1713 nach dem Tod seines Vaters in seine Heimat zurück. Dort bekleidete er zwar das angesehene Amt eines Richters, doch galt sein lebhaftes Interesse naturwissenschaftlichen und historischen Studien. Zugleich arbeitete er an eigenen Publikationen. Die gesellschaftskritische Briefsatire „Persische Briefe“ des 32-Jährigen wurde 1721 zu einem großen Bucherfolg über die Grenzen Frankreichs hinaus. Vont 1728 an war Montesquieu Mitglied in der Académie française und gab sein Richteramt auf. In den folgenden drei Jahren unternahm er zahlreiche Reisen durch Europa und lebte zwei Jahre in England. Die Kenntnisse des angelsächsischen Staatswesens und Wirtschaftssystems, in dem individuelle und politische Freiheitsrechte zu dieser Zeit am weitesten entwickelt waren, finden direkten Niederschlag in seinem Werk „Vom Geist der Gesetze“, an dem er nach seiner Rückkehr in das heimatliche La Brède zu arbeiten begann. Montesquieu — Freimaurer und Wissenschaftler von hohem Ansehen, Mitglied der Royal Society und Direktor der Académie française — starb 1755 in Paris.
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Literatur
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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von Westphalen, R.G. (2007). Charles-Louis de Secondat Baron de la Brède et de Montesquieu, De l’esprit des loix ou Du rapport que les loix doivent avoir avec la constitution de chaque gouvernement, les moeurs, le climat, la religion, le commerce, etc., 2. Bde., Genf 1748. In: Kailitz, S. (eds) Schlüsselwerke der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90400-9_80
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