Auszug
Kenneth Arrow (geb. 1921) erhielt für seine Beiträge zur ökonomischen Theorie 1972 zusammen mit John R. Hicks den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Bis zu seiner Emeritierung lehrte er als Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Stanford University. Seine Promotion „Social Choice and Individual Values“ gilt als grundlegende Arbeit der Forschung zu kollektiven Entscheidungen. Bei kollektiven Entscheidungen sind mehrere Individuen an einer gemeinsamen Entscheidungsfindung beteiligt. Die Entscheidungen beziehen sich auf die Auswahl einer Alternative aus einer Menge unterschiedlicher Möglichkeiten für das Kollektiv. Dabei können die Beteiligten ganz unterschiedliche Interessen vertreten. Alternativen sind z.B. mehrere Kandidaten für ein Präsidentenamt oder die unterschiedlichen Pläne für eine Steuerreform. Bei solchen Themen stellt sich die Frage, wie die individuellen Präferenzordnungen zu einer kollektiven Präferenzordnung kombiniert werden sollen. In der Tradition wohlfahrtsökonomischer Überlegungen spricht man hier von der Konstruktion einer sozialen Wohlfahrtsfunktion. Ihre Grundlagen und die mit der Aggregation der individuellen Präferenzen verbundenen Probleme werden in der modernen Sozialwahltheorie in aufwendiger mathematischer Weise behandelt („Social“ oder „Collective Choice“). Die Arbeit von Arrow ist für diese normativ-analytische Richtung der Public Choice-Theorie bzw. der ökonomischen Theorie der Politik wegweisend und wurde in der Folge vor allem von (1982) weiterentwickelt.
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Literatur
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kunz, V. (2007). Kenneth J. Arrow, Social Choice and Individual Values, New Haven 1951. In: Kailitz, S. (eds) Schlüsselwerke der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90400-9_6
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