Auszug
Seit der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie aus dem Jahr 2000 hat sich die Aufregung um die bildungspolitische Situation von Einwandererkindern in Deutschland nicht gelegt. Im Gegenteil, die dramatischen Zuspitzungen der Gewalt in den benachbarten Niederlanden und in Frankreich, an denen Einwanderer beteiligt waren, haben auch in Deutschland immer wieder die Frage nach der gesellschaftlichen Integration von Zuwanderern und der Rolle des Bildungserfolgs der nachwachsenden Generation in den Mittelpunkt gerückt. Wie in Frankreich wird auch in Deutschland darüber diskutiert, mehr Mittel für die schulische Ausbildung von Einwandererkindern zur Verfügung zu stellen und die Förderprogramme speziell in Ballungsgebieten mit hohen Migrantenanteilen zu stärken. 2 Dabei sind die Mechanismen und das Ausmaß der Benachteiligung von Migrantenkindern weithin unklar und die vorliegenden empirischen Ergebnisse zum Teil widersprüchlich.
Die PISA-Studie, die einen unserer beiden Bezugspunkte bildet, beschäftigt sich nur mit den alten Bundesländern und enthält keinerlei Daten zu den neuen Bundesländern. Zu den positiven Schulerfolgen von Kindern mit Einwanderungshintergrund dort vgl. den Aufsatz von Karin Weiss im vorliegenden Band
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften ü GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hunger, U., Thränhardt, D. (2006). Der Bildungserfolg von Einwandererkindern in den westdeutschen Bundesländern. Diskrepanzen zwischen den PISA-Studien und den amtlichen Schulstatistiken. In: Auernheimer, G. (eds) Schieflagen im Bildungssystem. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90367-5_4
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