Auszug
Die Politik betrieblicher Modernisierung bezieht seit jeher wichtige Impulse aus der industrie- und arbeitssoziologischen Forschung. Als Mitte der 1980er Jahre die Botschaft von „neuen Produktionskonzepten“ die Runde macht, schien ein arbeitspolitischer Ansatzpunkt gefunden, der die Requalifizierung von Industriearbeit zur Voraussetzung für eine Überwindung der Krise tayloristisch-fordistischer Arbeitsteilung machte. Diese Botschaft, in der (1984: 327) das Ergebnis ihrer breit rezipierten Studie „Das Ende der Arbeitsteilung?“ zusammenfassten, reüssierte für eine gewisse Zeitspanne tatsächlich zu einem lagerübegreifend wirksamen arbeitspolitischen Leitbild. Trotz des kontroversen Echos, das sie auslösten, lagen die Autoren damals im Trend eines Deutungszyklus. In Absetzung von der Kapitalismuskritik der 1970er Jahre betonten Kern und Schumann die Gestaltbarkeit industrieller Restrukturierung. Nicht eine organisierte Gegenmacht, sondern das aufgeklärte Management selbst schien zum Protagonisten einer Reprofessionalisierung von Industriearbeit zu werden. Entsprechende Prognosen haben auch die gewerkschaftliche Arbeitspolitik tief geprägt. Die Expansion professioneller Berater verzeichnet hier einen ihrer Ursprünge.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Politikfeldanalyse III: Betriebliche Modernisierung und Sanierung. In: Dörre, K., Röttger, B. (eds) Im Schatten der Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90360-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90360-6_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14995-0
Online ISBN: 978-3-531-90360-6
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