Auszug
Die Sonderstellung des Erziehungssystems im „Club der funktional differenzierten Systeme“ wird deutlich, wenn man die quer zur Funktionsdifferenzierung liegende Ebenendifferenzierung auf deren Funktionen hin befragt. Die Funktion der Interaktionen wird — im Zusammenwirken mit Sozialisation — in der sehr komplizierten Erzeugung von „Einfachheit“, von Lebensweltlichkeit gesehen. Die Funktion von Organisationen besteht darin, Lebensweltlichkeit — immer nur versuchsweise — mit ihrer anderen Seite, also mit ihren systemischen Funktionsvoraussetzungen zu vermitteln. Und die Funktion der Gesellschaft ist es, die Diskontinuität der unzähligen Versuche als Evolution kontinuieren zu lassen. Bei all dem liegt die Sonderstellung des Erziehungssystems darin, Schülergenerationen so zu betreuen, dass sie mit einer solchen Lebensweltlichkeit aufwachsen, die sie für die organisationale Vermittlungsfunktion überhaupt erreichbar macht.
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Jürgen, M. (2006). Funktionale Differenzierung und strukturelle Folgen. In: Ehrenspeck, Y., Lenzen, D. (eds) Beobachtungen des Erziehungssystems. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90358-3_3
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