Auszug
Im Gegensatz zu fast allen anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Justiz, Militär oder Wirtschaft ist das im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstandene und heute noch vorherrschende Wohlfahrtssystem von Frauen und Männern aufgebaut worden. Es ist deshalb, wenn auch in je spezifischer Weise, gleichermaßen weiblich wie männlich geprägt. Der Grund für diese Ausnahmesituation ist nicht zuletzt darin zu suchen, dass die Wurzeln der Sozialen Arbeit weitgehend im Einflussbereich der, civil society’, d.h. der nicht-staatlichen, freien Wohlfahrt und der Sozialen Bewegungen gelegen haben. Gegenüber der großen Bedeutung der Vereine, Verbände und Stiftungen, die sich später — in der Phase der Institutionalisierung Sozialer Arbeit — u.a. im Subsidiaritätsprinzip niedergeschlagen hat, waren die Zuständigkeiten des Staates bis ins Ende des 19. Jahrhunderts hinein eher eingeschränkt.
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Hering, S. (2006). Differenz oder Vielfalt? — Frauen und Männer in der Geschichte der Sozialen Arbeit. In: Zander, M., Hartwig, L., Jansen, I. (eds) Geschlecht Nebensache?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90331-6_1
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