Auszug
Kinderlosigkeit, als bevölkerungswissenschaftliches Thema lange Zeit kaum beachtet, erfreut sich einer wachsenden Aufmerksamkeit. Aktuell diskutiert wird das Thema im Kontext der Debatte um die demographische Alterung und die Zukunft des Sozialstaates, in der Kinderlose immer häufiger für die Finanzierungskrise mitverantwortlich gemacht werden. Ungeachtet der gewachsenen Öffentlichkeitswahrnehmung hat sich in jüngster Vergangenheit am unbefriedigenden Forschungsstand nur wenig verändert. Der gravierendste der Mängel ist wohl, dass in Deutschland das genaue Ausmaß der Kinderlosigkeit nicht bekannt ist und nur Schätzungen vorliegen, die zwar im Detail, aber nicht im Grundtrend voneinander abweichen. Hinzu kommt, dass wir die Situation Deutschlands im internationalen Vergleich bislang nicht kennen und es ebenfalls nur Schätzungen zu den Anteilen kinderloser Frauen in besonderen sozialen Gruppen gibt (z. B. zum viel diskutierten Anteil von Akademikerinnen ohne Kinder). Unklarheit herrscht ebenfalls über das Verhältnis von gewollter und ungewollter Kinderlosigkeit und wir wissen nur sehr wenig über die Wege in die Kinderlosigkeit und die Ursachen von Kinderlosigkeit.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Dorbritz, J., Ruckdeschel, K. (2007). Kinderlosigkeit in Deutschland — Ein europäischer Sonderweg? Daten, Trends und Gründe. In: Konietzka, D., Kreyenfeld, M. (eds) Ein Leben ohne Kinder. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90323-1_2
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Online ISBN: 978-3-531-90323-1
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