Auszug
Wenn Diskurse Erfolg haben, haben sie diesen nicht nur im Diskursuniversum mit seiner relativen Eigendynamik. Sie regen dann vielmehr auch zu sozialem Handeln an, genauer: zu einer ganz bestimmten Form des praktischen Umgangs mit den angebotenen diskursiven Unterscheidungen, Assoziationen, Bildern und Argumenten. Damit machen sie aus rein imaginierten Kindern handelnde Kinder als typisch und dauerhaft erwartbare Interaktionspartner innerhalb bestimmter sozialstruktureller Rahmenbedingungen. Wenn soziale Phänomene real werden wollen, müssen sie nicht nur thematisiert, sondern mit gegebenen objektiven Bedingungen in Einklang gebracht werden und als selbst objektivierbare „soziale Tatsachen“ erscheinen. Sie müssen sich folglich in einen Objektivierungsprozess einfügen lassen, der über eine Habitualisierung zu Institutionalisierungsprozessen führt, die schließlich durch eine universalistische Legitimierung (in der Regel durch lateral-transversale Verständigung) eine Tradierung an die Nachkommen zulässt.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Objektivierung: Wem gehören Kinder, was können, lernen, brauchen, müssen Kinder?—Kinderleben und Kinderalltag. In: Soziologie der Kindheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90255-5_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90255-5_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14222-7
Online ISBN: 978-3-531-90255-5
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