Zusammenfassung
Mit der Studie über den Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik wurde Benjamin im Sommer 1919 an der Philosophischen Fakultät der Universität Bern mit der Note summa cum laude zum Dr. phil. promoviert. Während er seine Dissertation einerseits als eine rein akademische Pfl ichtübung herunterspielte, gibt es andererseits Äußerungen, die eine hohe Wertschätzung bezeugen. Als 1924 der Lagerbestand des Buches durch ein Feuer im Verlag bis auf 37 Exemplare vernichtet wird, begründet er seine Forderung nach einer Neuaufl age gegenüber dem Verleger mit dem Hinweis auf seine erschienenen und im Erscheinen begriffenen Arbeiten, die das Interesse an dem Buch beleben werden. In der Tat ist die Bedeutung des Romantikbuches für Benjamins Beschäftigung mit Charles Baudelaire, für das Zeitschriftenprojekt ANGELUS NOVUS, für den als „exemplarische Kritik“ verstandenen Essay über Goethes Wahlverwandtschaften und schließlich für die Habilitationsschrift über den Ursprung des deutschen Trauerspiels unmittelbar evident.
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Literatur
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Honneth, A. (2006). Benjamin, Walter. In: Honneth, A. (eds) Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90227-2_3
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