Auszug
Nach einer weit verbreiteten Vorstellung ist das Informelle in Unternehmen primär eine Abweichung von der formellen Organisation. Das entscheidende Kriterium ist, dass das „Informelle“ offiziell nicht anerkannt und vorgesehen ist. In dieser Sicht kann beispielsweise die Kooperation zwischen einem Ingenieur in der Entwicklung und einem Facharbeiter in der Produktion sowohl informell als auch — sofern sie offiziell anerkannt und in die betriebliche Organisation aufgenommen wird — formell bzw. Teil der formellen Organisation sein. Dagegen rückt die vorliegende Untersuchung den strukturellen Charakter des Informellen ins Blickfeld. Das primäre Kriterium für das Informelle ist demnach nicht, dass es kein Teil der formellen Organisation ist. Entscheidend ist vielmehr, dass es sich um Formen der Kooperation handelt, die sich infolge ihrer besonderen Struktur und ihres Inhalts nicht formell organisieren lassen. Ausschlaggebend hierfür sind ihr grundsätzlich situativer Charakter und die sich hieraus ergebenden Grenzen für ihre Festlegung, Planung und Kontrolle. Dieser Tatbestand wird auch in neuen Formen der Betriebs-und Arbeitsorganisation leicht übersehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Einleitung. In: Die Organisation des Informellen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90205-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90205-0_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14929-5
Online ISBN: 978-3-531-90205-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)