Auszug
Darüber sind sich alle einig: Lernen im Zeichen der Nachhaltigkeit soll nachhaltig sein. Dabei wird nachhaltiges Lernen einerseits verstanden, als Auseinandersetzung mit den Zielen einer am „Sustainable Development“ orientierten Entwicklung, andererseits als Forderung, dass das heute Gelernte auch in Zukunft noch effizient sein solle. Nachhaltiges Lernen und nachhaltige Entwicklung sind aber mehr als ein begriffliches Teekesselchen, bei dem oberflächliche Konnotationen zu einer gleichlautenden Namensgebung geführt haben. Dahinter steckt vielmehr ein Bildungsideal, welches Lernprozesse in einem idealistischen — und nicht nur pragmatischen — Sinn zukunftsfähig machen will, so dass Bildung eine besondere Bedeutung für Individuum und Gesellschaft erhält und damit eine andere und weitreichendere Sinnzuschreibung erfährt als unter kurzfristigen Verwertungsinteressen. Eine wichtige Bezugsgröße im Hinblick auf die Beschreibung nachhaltigen Lernens ist deshalb die pädagogische Professionalität. Im Folgenden soll dargestellt werden, welche Bedeutung der Professionalitätsbegriff innerhalb einer nachhaltigen Bildung haben kann. Da die Bildung für nachhaltige Entwicklung eine vergleichsweise junge Bildungsrichtung ist, die sich sowohl personell als auch ideell stark aus der Umweltbildung speißt, kann auf entsprechende Untersuchungsergebnisse rekurriert werden, die Professionalitätsdefizite in der Umweltbildung aufgedeckt und analysiert haben (vgl. Wolf 2005).
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Literatur
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Wolf, G. (2006). Wir sind was wir machen: Zum Problem pädagogischer Professionalität in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. In: Rieß, W., Apel, H. (eds) Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90192-3_11
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