Auszug
Die Bergische Schule wurde im späten 19. Jahrhundert als Jungengymnasium in Zechenhausen gegründet. Verschiedene Reformen führten zum Ausbau des Realprogymnasiums zu einem Vollgymnasium, das seit den 1970er-Jahren auch Mädchen unterrichtet. Zechenhausen wurde in den frühen 1970er-Jahren entgegen dem Willen der großen Mehrheit seiner Bevölkerung als Stadtteil von Ruhrstadt eingemeindet. Die Fortführung des Namens Zechenhausen im Schulnamen sowie die Doppelfunktion der an das Gebäude anschließenden Stadthalle als Austragungsort sowohl schulischer als auch lokaler Veranstaltungen lässt eine enge Ortsverbundenheit der Schule mit Zechenhausen erkennen, die sich auch in Gesprächen mit Schülern und Lehrern äußerte. Die Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse werden in einem künstlerisch auffällig gestalteten Schulgebäude (sowie einem weiteren an den Schulhof angrenzenden kleineren Gebäude) unterrichtet. Ein großes Fächerangebot in der Oberstufe ist durch die Kooperation mit einer Gesamtschule und einem weiteren Gymnasium gegeben. Im Vergleich zu diesem als eher elitär geltendem Gymnasium genießt die Bergische Schule den Ruf eines offenen, freundlichen, nicht derart strengen Gymnasiums.
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Literatur
Dass die Konstitution der Zugehörigkeit zur linken Jugendkultur gerade über die Abgrenzung zur rechten Jugendkultur geschieht, haben ebenfalls Krüger/ Pfaff (2004) sowie Pfaff (2006) herausgearbeitet.
Gleichwohl die Jungen hier nur über eine Partei sprechen, verweist der Umstand, dass es sich dabei um eine gegenbürgerliche Partei handelt (vgl. Innenministerium NRW 2004, S. 80f.), darauf, dass auch die bürgerlichen Parteien der Mitte für die Jungen nicht von Interesse sind.
Hitzler u.a. (2001) beschreiben einen „weitgehende(n) Konsens bezüglich ideologischer Überzeugungen“ (ebd., S. 160) als herausragendes Strukturmerkmal der Antifa-Szene.
Auch Bohnsack u.a. (1995) haben in ihrer Studie herausgearbeitet, dass derartige Aktionismen Jugendlicher nicht der Logik absichtsvollen bzw. zweckrational geplanten Handelns folgen.
In der Transkription war letztlich nicht ganz zu entscheiden, ob die Jungen „Chicks“ oder „Schicks“ sagen. Beide Bezeichnungen intendieren aber, weil sie sich vorrangig auf die sexuelle Attraktivität der so Bezeichneten beziehen, Geringschätzung: Schicks — als Ableitung von Schickse — ist ein ursprünglich aus dem Jiddischen kommender Ausdruck für ‚Mädchen, Frauenzimmer‘, in abwertender Weise i.S. von ‚Flittchen ‘gebräuchlich (vgl. Kluge 1995, S. 719). Chicks als aus dem Englischen kommender Begriff wird nach Langenscheidt (2001) wörtlich mit ‚Küken, junger Vogel ‘und umgangssprachlich als Bezeichnung für Mädchen mit ‚Puppe, Biene ‘wiedergegeben. Dass Chicks (als Kürzel von Chicken: Huhn) daneben die auch im Deutschen übliche Metapher von den Mädchen als, ‚Hühnern ‘bedient, zeigte sich in einem Ausstellungsstück der Ausstellung „Coolhunters — Jugendkulturen zwischen Medien und Markt“: Als Chicks Deluxe wurden hier Shirts präsentiert, auf denen ein gebratenes Huhn mit Piercing zu sehen ist (vgl. Coolhunters 2005).
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Wiezorek, C., Brademann, S., Köhler, S. (2006). Die Bedeutung des Politischen in jugendkulturellen Auseinandersetzungen und die Schule als Artikulationsraum für die Jugendkultur. In: Unpolitische Jugend?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90103-9_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14699-7
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