Auszug
„Schluss mit lustig“ heißt der Titel eines Buches, das Judith Mair im Jahr 2002 vorgelegt hat. Sie setzt sich darin sehr kritisch mit den modernen Personalmanagement-Methoden auseinander. Es wird u.a. die Auffassung vertreten, dass Leistung und Disziplin den Unternehmenserfolg weitaus positiver beeinflussen als emotionale Intelligenz, Teamgeist und Soft Skills; die Verheißungen der Managementmoden könnten der harten Unternehmensrealität jedenfalls nicht standhalten. Im Gegenteil: „Die zeitgemäße Unternehmensorganisation hat ihre Feuertaufe nur schwer lädiert überstanden und kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um sich im Arbeitsalltag als untauglich zu erweisen. Der oft vorschnelle Abschied von den klassischen Führungsinstrumenten und die nicht selten über Nacht durchgezogene Entrümpelung von etablierten Strukturen hat ein Vakuum hinterlassen, in dem Mitarbeiter wie Führungskräfte orientierungslos und bisweilen überfordert in der Luft hängen“1. Konsequenterweise setzt Frau Mair lieber auf eine rigide Organisation mit stringenten und klaren Strukturen. Danach erfordert die Mitarbeiterführung vor allem verbindliche Absprachen, klare Regeln und messbare Leistungsanforderungen. Die Zeiten, in denen sich die Führungskraft hinter Motivations- und Belohnungssystemen verstecken konnte, sollten der Vergangenheit angehören. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht ein Regelwerk mit insgesamt 20 Punkten, das für intrinsische Motivation, Kreativität und Selbstverantwortung keinen Zentimeter Raum mehr vorsieht. Die Aussagen der Publikation, die übrigens in der Öffentlichkeit viel Aufsehen erregt hat, wiegen umso schwerer, als die Autorin ihre Methoden in ihrem eigenen Unternehmen direkt in die Praxis umsetzt.
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Hopp, H. (2006). Personalführung und Personalmanagement. In: Altendorfer, O., Hilmer, L. (eds) Medienmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90098-8_7
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