Auszug
Die Wissenschaft Mathematik ist in ihrer über 2500-jährigen Geschichte ganz überwiegend von Männern entwickelt und tradiert worden. Sie gilt, besonders in Deutschland, als männliche Domäne. Im 20. Jahrhundert haben dennoch Frauen in dieser Disziplin Erfolg gehabt und ihre Zahl nimmt deutlich zu. Aber immer noch sind Frauen im Status hoher Positionen in dieser Disziplin an den Universitäten stark unterrepräsentiert: Mehr als 95 % aller Professuren und festen Dozenturen in diesem Bereich sind von Männern besetzt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag 2002 der Frauenanteil in der Mathematik innerhalb der Professoren- und Professorinnengruppe an deutschen Universitäten (einschließlich pädagogischer und theologischer Hochschulen) knapp unter 4,4 %. Zum Vergleich: In der Physik (einschließlich Astronomie) beträgt der entsprechende Frauenanteil knapp 3 %, in der Informatik 6,4 %, in der Mathematik und den Naturwissenschaften zusammen 6,3 %. In den Sozialwissenschaften beträgt der Frauenanteil innerhalb der Professoren- und Professorinnengruppe fast 18 % (Statistisches Bundesamt 2003: 84f.) Über alle Fächer an Universitäten und Kunsthochschulen beträgt der Professorinnenanteil (C4, C3, C2 auf Dauer) 10,1 % (BMBF 2002: 231f.).1
Zu entsprechenden Strukturanalysen der Frauenanteile in der Physik und Chemie siehe die Beiträge „Die Welt der Elementarteilchen“ von Helene Götschel in Teil I und „Geschlechterforschung in der Chemie“ von Ines Weller in Teil I.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Abele-Brehm, Andrea E. (1999): Mit der Universität als Arbeitsplatz zufrieden. Ergebnisse einer Studie an der Uni Erlangen. In: Forschung und Lehre. 12. 646–647
Brockmeier, Jens (1999): Erinnerung, Identität und autobiographischer Prozess. In: Journal für Psychologie 7. 22–41
Baus, Magdalena (1994): Professorinnen an deutschen Universitäten: Analyse des Berufserfolgs. Heidelberg: Asanger
BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Grund-und Strukturdaten 2001/2002, Stand Juni 2002. Bonn: BMBF
Curdes, Beate/ Jahnke-Klein, Sylvia/ Lohfeld, Wiebke/ Pieper-Seier, Irene (2004): Mathematikstudentinnen und-studenten-Studienerfahrungen und Zukunftsvorstellungen. NFFG Wissenschaftliche Reihe Band 5. Norderstedt: BoD
Engler, Steffani/ Metz-Göckel, Sigrid/ Zimmermann, Karin (2002): AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft. In: Schäfer, Eva/ Fritzsche, Bettina/ Nagode, Claudia (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel. Opladen: Leske+Budrich. 193–219
Engler, Steffani (2001): In Einsamkeit und Freiheit? Zur Konstruktion der wissenschaftlichen Persönlichkeit auf dem Weg zur Professur. Konstanz: Universitäts-Verlag
Geenen, Elke (1994): Blockierte Karrieren: Frauen in der Hochschule. Opladen: Leske+Budrich
Hartmann, Jutta (2004): Vielfältige Lebensweisen transdiskursiv. Zur Relevanz dekonstruktiver Perspektiven in Pädagogik und sozialer Arbeit. In: dies. (Hrsg.): Grenzverwischungen. Vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts-und Generationendiskurs. Innsbruck: Studia Universitätsverlag. 17–32
Kuhlmann, Ellen/ Kutzner, Edelgard/ Müller, Ursula/ Riegraf, Birgit/ Wilz, Sylvia (2002): Organisationen und Professionen als Produktionsstätten der Geschlechter-(a)symmetrie. In: Schäfer, Eva/ Fritzsche, Bettina/ Nagode, Claudia (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel. Opladen: Leske+Budrich. 221–249
Macha, Hildegard und Forschungsgruppe (2000): Erfolgreiche Frauen: Wie sie wurden, was sie sind. Frankfurt/Main: Campus
Mischau, Anina/ Kramer, Caroline/ Blättel-Mink, Birgit (Hrsg.) (2000): Frauen in Hochschule und Wissenschaft — Strategien der Förderung zwischen Integration und Autonomie. Baden-Baden: Nomos
Noeres, Dorothee/ Kirschbaum, Almut (Hrsg.) (2004): Promotionsförderung und Geschlecht. Ergebnisse einer empirischen Studie und Folgerungen für die Praxis. Oldenburger Beiträge zur Geschlechterforschung Band 1. Oldenburg: BIS
Projekt Wissenschaftskarriere (Hrsg.) (2003): Karrierewege von ProfessorInnen an Hochschulen in Deutschland. Münster, Institut für Politikwissenschaft. http://www.wissenschaftskarriere.de (Letzter Zugriff: 02.03.2006)
Statistisches Bundesamt (2003): Personal an Hochschulen. Fachserie 11, R. 4.4. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt
Vogel, Ulrike/ Hinz, Christiana (2004): Karrieren von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung in den Fachgebieten Mathematik und Sozialwissenschaften. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialwissenschaften (ISW). Technische Universität Braunschweig. http://www.tu-braunschweig.de/isw (Letzter Zugriff: 02.03.2006)
Wetterer, Angelika (1994): Rhetorische Präsenz-faktische Marginalität. Zur Situation von Wissenschaftlerinnen in Zeiten der Frauenförderung. In: Zeitschrift für Frauenforschung 12.1+2. 93–109
Zimmer, Annette (2003): Themenschwerpunkt: Simply the best-Frauen in der Wissenschaft. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien 21.4
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hackmann, K. (2006). Professorinnen in der Mathematik. Karrierewege und disziplinäre Verortungen. In: Ebeling, S., Schmitz, S. (eds) Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90091-9_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90091-9_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14912-7
Online ISBN: 978-3-531-90091-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)