Auszug
Der Begriff der Emanzipation wurde im Laufe der Geschichte in unterschiedlichen Bedeutungszusammenhängen verwandt. Der aus dem römischen Recht stammende Terminus bezog sich ursprunglich auf den Rechtsakt der Ent- oder Freilassung einer Person aus einem Abhängigkeitsverhältnis. Innerhalb des juristischen Sprachgebrauchs wurde Emanzipation noch bis ins 19. Jahrhundert in Beziehung zur Abschaffung der Leibeigenschaft oder der Sklaverei gesetzt. Im Kontext der bürgerlichen Aufklärung erfolgte eine Bedeutungsverschiebung: Aus dem Akt des Gewährens von Selbständigkeit wurde eine Aktion gesellschaftlicher und politischer Selbstbefreiung. Als schlagwortartig verwendeter Begriff hat Emanzipation für zahlreiche „soziale Bewegungen eine zentrale mobilisierende und legitimierende Rolle gespielt.“1 Zu nennen sind hier die Arbeiter- und die Frauenbewegung, welche mit Emanzipation einen Zugewinn an Freiheit und Gleichheit verbanden. Heute wird Emanzipation im Allgemeinen definiert als ein Prozess der Befreiung von Individuen oder sozialen Gruppen „aus einem rechtlichen, politischen, sozialen oder psychischen Abhängigkeitsverhaltnis“.2
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Literaturverzeichnis
Nohlen, Dieter/ Schultze, Rainer-Olaf (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft. 2002. S. 170
Meyers Großes Universal Lexikon. 1981. S. 318
Vgl. Jachtenfuchs, Markus/ Kohler-Koch, Beate (Hrsg.): Europäische Integration. 1996. S. 22
Vgl. neben vielen Buchheim, Ute: Regionale Interessenvertretung in Europa. 2002; Bullmann, Udo (Hrsg.): Die Politik der dritten Ebene: Regionen im Europa der Union. 1994; Kohler-Koch, Beate: Regionen als Handlungseinheit in der europäischen Politik. In: König, Thomas/Rieger, Elmar/Schmitt, Hermann (Hrsg.): Das europäische Mehrebenensystem. 1996; Knodt, Michèle: Tiefenwirkung europäischer Politik. 1998
Ameln, Ralf von: Auswirkungen des Europäischen Binnenmarktes auf Kommunalpolitik und Kommunalrecht der EG-Mitgliedstaaten. In: Deutsches Verwaltungsblatt (DVB1), 15. April 1992. S. 479
Vgl. u.a. Magiera, Siegfried: Kommunale Selbstverwaltung in der Europäischen Union. In: Grupp, Klaus/ Ronellenfitsch, Michael (Hrsg.): Kommunale Selbstverwaltung in Deutschland und Europa. 1995. S. 29; Blanke, Bemhard: Die kommunale Selbstverwaltung im Zuge fortschreitender Integration. In: Deutsches Verwaltungsblatt (DVB1), 1. August 1993. S. 820
Es gab 1997 zwar eine Umfrage des Deutschen Instituts für Urbanistik zur Europaarbeit deutscher Städte (Vgl. Heinz, Werner/ Franke, Thomas: EU-Aktivitäten deutscher Städte und Gemeinden. Ergebnisse einer Difu-Umfrage. 6/97. Berlin, 1997). Diese wurde aber nicht in die politikwissenschaftliche Forschung zu diesem Thema eingebettet.
Vgl. Knodt, Michèle/ Kohler-Koch, Beate (Hrsg.): Deutschland zwischen Europäisierung und Selbstbehauptung. 2000; Knodt, Michèle: Tiefenwirkung europäischer Politik. 1998
Vgl. Kohler-Koch, Beate: Europäisierung: Plädoyer für eine Horizonterweiterung. In: Knodt, Michèle/ Kohler-Koch, Beate (Hrsg.): Deutschland zwischen Europäisierung und Selbstbehauptung. 2000. S. 22
Vgl. dazu neben vielen Tömmel, Ingeborg: Das Politische System der EU. 2003. S. 271 ff.
Vgl. Grande, Edgar: Multi-level Governance: Institutionelle Besonderheiten und Funktionsbedingungen des europäischen Mehrebenensystems. In: Grande, Edgar/ Jachtenfuchs, Markus (Hrsg.): Wie problemlösungsfähig ist die EU? 2000. S. 18 ff.
Vgl. neben vielen Magiera, Siegfried: Kommunale Selbstverwaltung in der Europäischen Union. In: Grupp, Klaus/ Ronellenfitsch, Michael (Hrsg.): Kommunale Selbstverwaltung in Deutschland und Europa. 1995. S. 29
Vgl. Dästner, Christian: Die Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen. 2002. S. 236
Vgl. Heinz, Werner/ Franke, Thomas: EU-Aktivitäten deutscher Städte und Gemeinden. 1997
Vgl. Alemann, Ulrich von/ Münch, Claudia (Hrsg.): Handbuch Europa in NRW — Wer macht was in NRW für Europa? 2003
Bis auf die bereits erwähnte Umfrage durch das Deutsche Institut für Urbanistik, welches deutschlandweit 118 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnem einbezog und dabei einen starken Focus auf Erfahrungen mit EU-Programmen und-Fördermitteln legte, (Vgl. Heinz, Werner/ Franke, Thomas: EU-Aktivitäten deutscher Städte und Gemeinden. 1997. S. 5 ff.) existieren bisher keine weiteren systematischen Erhebungen zu den Europaaktivitäten nordrhein-westfälischer Städte.
Empfohlen wird 1. Transkription, 2. Paraphrase, 3. Bildung von Überschriften, 4. thematischer Vergleich, 5. Konzeptionalisierung und Überführung in die Arbeit und 6. theoretische Generalisierung, Vgl. Meuser, Michael/ Nagel, Ulrike: Expertlnneninterviews — vielfach erprobt, wenig bedacht. In: Bogner, Alexander/ Littig, Beate/ Menz, Wolfgang (Hrsg.): Das Experteninterview. 2002. S. 83 ff.
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(2006). Einleitung. In: Emanzipation der lokalen Ebene?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90070-4_1
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