Professionalisierung in der Bearbeitung beruflicher Entwicklungsaufgaben

Auszug

In den Abschnitten 4.2 bis 4.5 dieses Kapitels werden die erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurse entfaltet, innerhalb derer ich die vier Entwicklungsaufgaben jeweils zentral verortet sehe. In der Konzeption des Kapitels war der Grundsatz leitend, solche Ansätze und Theorien als Referenztheorien auszuwählen, die für die Beschreibung der jeweils in Rede stehenden Anforderungen besonders weittragend erschienen bzw. bestimmte, im empirischen Material auftauchende Aspekte begrifflich aufzuschließen versprachen. Die relevanten Ansätze und Theorien wurden bereits genannt (vgl. Abschnitt 2.2.3), seien hier der Übersicht halber aber noch einmal wiederholt: für die Entwicklungsaufgabe Kompetenz die soziologischen Professionalisierungstheorien von Oevermann und Helsper; für die Entwicklungsaufgabe Vermittlung die systemtheoretische Analyse des Vermittlungsgeschäfts nach Kade und der Unterrichtskommunikation nach Luhmann und Kolbe, für die Entwicklungsaufgabe Anerkennung die Bildungstheorie von Peukert sowie die Anerkennungstheorie von Honneth, für die Entwicklungsaufgabe Institution die strukturalistischen Ansätze von Giddens und Bourdieu. Die Rezeption erfolgte unter dem Gesichtspunkt, die diesen Ansätzen und Theorien jeweils inhärenten pädagogischen Fragestellungen zu identifizieren bzw. zu fragen, welcher Teil der beruflichen Aufgabe des Lehrers hier eigentlich beschrieben wird. Die parallele Arbeit an den Fallstudien erwies sich dabei in beiden Richtungen als anregend und korrigierend zugleich.