Auszug
In wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbüchern wird Geld meist als Surrogat für Ware, das den Tauschhandel erleichtert und von seiner Unmittelbarkeit befreit, eingeführt. Auch wenn dabei eine funktionale Sicht in der Regel in den Vordergrund gestellt wird (Burghardt 1977), weisen doch Formulierungen wie „Geldstoff“ (Woll 1976) auf den materiellen Charakter dieses Ersatzgutes hin. Wie sehr lässt sich diese Sicht noch aufrechterhalten, wenn die Angehörigen unseres Wirtschaftssystems einen Monat lang arbeiten, um am Kontoauszugdrucker ihrer Bank (oder am Heim-PC) eine bestimmte Zahlenkette ausgedruckt oder auch nur angezeigt zu bekommen? Damit wird „Geld“ offenbar jeder materiellen Hülle entkleidet. Geld ist Information, die in einer sehr spezifischen Syntax dargeboten wird und deren Weitergabe eine sozial determinierte Pragmatik hat.
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Quellenverzeichnis
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Mittermeir, R. (2006). Geld und Information. In: Kellermann, P. (eds) Geld und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90020-9_5
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