Zusammenfassung
1781 erscheint die Gründungsschrift der modernen Philosophie. Elf Jahre lang hat der bald 60-jährige Immanuel Kant, seit 1770 Professor der Logik und Metaphysik an der Universität in Königsberg, über den Problemen gegrübelt, deren Lösung er nun endlich in seiner Kritik der reinen Vernunft vorlegt. Er ist stolz auf diese Arbeit, in der er grundsätzlich geklärt hat, was der Mensch vernünftigerweise wissen kann und wie er zu diesem Wissen fähig ist. Kant hat dazu kein umfassendes metaphysisches System aufgebaut. Als Kritik ist sein Werk nur eine „Propädeutik (Vorübung)“ (II: A 841), welche die Möglichkeiten und Grenzen der theoretischen Vernunft mit ihren eigenen Mitteln überprüft. Es brauchte mehrere Jahrzehnte konzentrierten Nachdenkens, bis sie ihm schließlich klar und deutlich bewusst geworden waren.
Die philosophische Erkenntnis ist die Vernunfterkenntnis aus Begriffen, die mathematische aus der Konstruktion der Begriffe. (II: A 714; 1 )
Die Schriften Kants werden zitiert nach Wilhelm Weischedel (Hrsg.) (1956–1964): Immanuel Kant: Werke in sechs Bänden. Wiesbaden: Insel. Band II: Kritik der reinen Vernunft. Die Sigle „A“ bezieht sich auf die erste Auflage von 1781, „B“ auf die zweite Auflage von 1787.
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Geier, M. (2015). Eine Revolution der Denkart. In: Pörksen, B. (eds) Schlüsselwerke des Konstruktivismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19975-7_2
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