Zusammenfassung
Viele Menschen konsumieren im Alltag zu Unterhaltungszwecken wahrscheinlich recht gern die Ergebnisse (pseudowissenschaftlich-)empirischer Umfragestudien. So konnte man sich zum Beispiel auf den Internetseiten der ZEIT an einer Umfrage zum Weltraumtourismus beteiligen und dazu die folgende Frage beantworten: „Mit SpaceShipOne ist das erste privat finanzierte Raumflugzeug in den Orbit geflogen. Nun sind in den USA oder Australien Weltraumbahnhöfe geplant. Abgehobene Tourismuspläne oder realistische Marktlücke?“ Nach der eigenen Stimmabgabe zur Beantwortung dieser Frage erfährt man, dass 27 Prozent der antwortbereiten Besucher dieser Internetseite meinen, Weltraumtourismus sei Umweltverschmutzung und Geldverschwendung. Dies müsste verboten oder eingeschränkt werden. 54 Prozent von den 268 Personen, die bis dahin abgestimmt haben, denken: Weltalltourismus sei eine Urlaubsvariante für wohlhabende Abenteurer und nicht bezahlbar für Otto Normalverbraucher. Schließlich entschieden sich 19 Prozent der Beteiligten (unter anderem auch der Autor) für die Vorgabe, „Eine Reise ins Weltall ist traumhaft und ergibt außerdem neue Möglichkeiten für die Tourismusbranche.“
Etwas weniger Menschen haben auch beruflich – und das soll an dieser Stelle heißen ernsthafter – mit Ergebnissen aus empirischen Studien zu tun. Insbesondere für den zuletzt genannten Personenkreis ist es wichtig, genau zu wissen, wie solche Daten zustande gekommen sind und was sie auszusagen vermögen. An vier zunächst scheinbar trivialen Beispielen soll gezeigt werden, womit ein Datenkonsument zu rechnen hat.
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Häder, M. (2015). Die Bedeutung des Methodenwissens für das Verständnis empirischer Daten. In: Empirische Sozialforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19675-6_2
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