Zusammenfassung
„Die Relationalität der Kategorie Geschlecht ist unaufhebbar“ schreibt Michael Meuser 2006 in der zweiten Auflage seiner 1998 erstmals erschienenen Habilitationsschrift „Geschlecht und Männlichkeit. Soziologische Theorie und kulturelle Deutungsmuster“. Konstruktionen von Geschlecht sind demnach immer mit der „Konstruktion von Geschlechterdifferenz“ (ebd.: 122) verbunden, wobei Differenz und Hierarchie ineinander greifen. Diese soziologische Konzeption einer doppelten Relationalität von Männlichkeit – im Bezug auf Konstruktionen von Weiblichkeit und im Bezug auf konkurrierende Konstruktionen von Männlichkeit – korrespondiert mit grundlegenden Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung. Über alle theoretischen Unterschiede hinweg wird immer wieder hervorgehoben, dass Geschlecht eine relationale und komplexe Kategorie ist.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Becker-Schmidt, Regina (2013), Konstruktion und Struktur. Zentrale Kategorien in der Analyse des Zusammenhangs von Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, in: Graf, Julia/Ideler, Kristin/Klinger, Sabine : Geschlecht zwischen Struktur und Subjekt. Theorie, Praxis, Perspektiven, Opladen/Berlin/Toronto, S. 19–42.
Becker-Schmidt, Regina/Knapp, Gudrun-Axeli (Hg.) (1995), Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaft en, Frankfurt a.M./New York.
Bereswill, Mechthild (2008), Off ensichtliche Unterschiede – verdeckte Hintergründe. Abweichendes Verhalten aus der Perspektive der Geschlechterforschung, in: Schweer, Martin K.W. : Sex and Gender. Interdisziplinäre Beiträge zu einer gesellschaft lichen Konstruktion, Frankfurt a.M., S. 9–22.
Bereswill, Mechthild (2009a), Männlichkeit als verfestigte Norm und als dynamischer Konfl ikt, in: Binswanger, Christa/Brigdes, Margaret/Schnegg, Brigitte/Wastl-Walter, Doris : Genderscripts. Widerspenstige Aneignungen von Geschlechternormen, Frankfurt a.M./New York, S. 105–117.
Bereswill, Mechthild (2009b), Marginalisierte Männlichkeit als gesellschaft liche und biographische Konfl iktdynamik. Empirische Einsichten und methodologische Perspektiven, in: Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit : Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Wiesbaden, S. 145–156.
Bereswill, Mechthild (2011), Sich auf eine Seite schlagen. Die Abwehr von Verletzungsoff enheit als gewaltsame Stabilisierung von Männlichkeit, in: Bereswill, Mechthild/Meuser, Michael/Scholz, Sylka : Dimensionen der Kategorie Geschlecht. Der Fall Männlichkeit, Münster, 3. Aufl age, S. 101–118.
Bereswill, Mechthild/Morgenroth, Christine/Redman, Peter (Hg.) (2010), Psychoanalysis, Culture & Society. Volume 15, 3/2010: Special Issue: Alfred Lorenzer and the depthhermeneutic method.
Bereswill, Mechthild/Neuber, Anke (2010), Marginalisierte Männlichkeit, Prekarisierung und die Ordnung der Geschlechter, in: Lutz, Helma/Herrera Vivar, Maria Teresa/Supik, Linda : Fokus Intersektionalität: Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. Wiesbaden, S. 85–104.
Bereswill, Mechthild/Neuber, Anke (Hg.) (2011), In der Krise? Männlichkeiten im 21. Jahrhundert. Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Münster.
Bereswill, Mechthild/Meuser, Michael/Scholz, Sylka (Hg.) (2011), Dimensionen der Kategorie Geschlecht. Der Fall Männlichkeit, 3. Aufl age, Münster.
Bereswill, Mechthild/Ehlert, Gudrun (1996), Alleinreisende Frauen zwischen Welt- und Selbsterfahrung, Königstein im Taunus.
Carrigan, Tim/Connell, Robert W./Lee, John (1985): Toward a new Sociology of Masculinity, in: Theory and Society, 14, S. 551–604.
Connell, Robert W. (1994), Psychoanalysis on Masculinity, in: Brod, Harry/Kaufman, Michael : Theorizing Masculinities, London, S. 11–38.
Connell, Robert W./Messerschmidt, James W. (2005), Hegemonic Masculinity. Rethinking the Concept, in: Gender & Society, 6, S. 829–859.
Dimen, Muriel (1995), Dekonstruktion von Differenz: Geschlechtsidentität, Spaltung und Übergangsraum, in: Benjamin, Jessica : Unbestimmte Grenzen. Beiträge zur Psychoanalyse der Geschlechter, Frankfurt a.M., S. 244–268.
Kersten, Joachim (1986), Gut und (Ge)Schlecht: Zur institutionellen Verfestigung abweichenden Verhaltens bei Jungen und Mädchen, in: Kriminologisches Journal, 13, 4, S. 241–257.
Knapp, Gudrun-Axeli (2009), „Fort-Da“: Geschlecht in ungleichzeitigen Konstellationen, in: Binswanger, Christa/Brigdes, Margaret/Schnegg, Brigitte/Wastl-Walter, Doris : Genderscripts. Widerspenstige Aneignungen von Geschlechtenormen, Frankfurt a.M./ New York, S. 23–40.
Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli/Sauer, Birgit (Hg.) (2007), Achsen der Ungleichheit – Achsen der Differenz. Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse/ Ethnizität, Frankfurt a.M./New York.
Knapp, Gudrun-Axeli/Wetterer, Angelika (1992), Traditionen Brüche. Entwicklungen feministischer Theorie, Freiburg im Breisgau.
Knapp, Gudrun-Axeli/Wetterer, Angelika (Hg.) (2003a), Soziale Verortung der Geschlechter. Gesellschaft stheorie und feministische Kritik, Münster.
Knapp, Gudrun-Axeli/Wetterer, Angelika (Hg.) (2003b), Achsen der Diff erenz. Gesellschaft stheorie und feministische Kritik II, Münster.
Messerschmidt, James W. (1993), Masculinities and Crime. Critique and Reconzeptualization of Theory, Boston.
Meuser, Michael (2000), Perspektiven einer Soziologie der Männlichkeit, in: Janshen, Doris : Blickwechsel. Der neue Dialog zwischen Frauen- und Männerforschung, Frankfurt a.M./New York, S. 47–78.
Meuser, Michael (2003), Gewalt als Modus von Distinktion und Vergemeinschaft ung. Zur ordnungsbildenden Funktion männlicher Gewalt, in: Lamnek, Siegfried/Boatcặ, Manuela : Geschlecht Gewalt Gesellschaft, Opladen, S. 37–54.
Meuser, Michael (2006), Geschlecht und Männlichkeit. Soziologische Th eorie und kulturelle Deutungsmuster, 2. aktualisierte Auflage, Wiesbaden.
Meuser, Michael (2010a), Geschlecht – Macht – Männlichkeit. Strukturwandel von Erwerbsarbeit, in: Erwägen Wissen Ethik (EWE), 21, S. 325–336.
Meuser, Michael (2010b), Hegemoniale Männlichkeit – ein Auslaufmodell, in: Erwägen Wissen Ethik (EWE), 21, S. 415–431.
Meuser, Michael (2011), Männerkörper. Diskursive Aneignung und Habitualisierung, in: Bereswill, Mechthild/Meuser, Michael/Scholz, Sylka (2011) (Hg.): Dimensionen der Kategorie Geschlecht. Der Fall Männlichkeit, 3. Auflage, Münster, S. 152–168.
Meuser, Michael (2012), Geschlechterverhältnisse im Umbruch, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 62, S. 17–23.
Neuber, Anke (2009), Die Demonstration kein Opfer zu sein. Biographische Fallstudien zu Gewalt und Männlichkeitskonfl ikten. Interdisziplinäre Beiträge zur kriminologischen Forschung, Baden-Baden.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bereswill, M. (2014). Geschlecht als Konfliktkategorie. In: Behnke, C., Lengersdorf, D., Scholz, S. (eds) Wissen – Methode – Geschlecht: Erfassen des fraglos Gegebenen. Geschlecht und Gesellschaft, vol 54. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19654-1_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19654-1_13
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-19653-4
Online ISBN: 978-3-531-19654-1
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)