Zusammenfassung
Diese Selbstbeschreibung eines preußischen Landrats aus dem Jahr 1844 scheint bis heute charakteristisch, wenn es landläufig darum geht, die Rolle der Landräte zu beschreiben. Zahlreiche Anekdoten verstärken und bestätigen diese Wahrnehmung: Bundespolitiker pflegen die Landräte bei örtlichen Veranstaltungen in Süddeutschland ironisch als „die letzten Feudalherren dieser Erde“ zu begrüßen und haben dabei das (wissende) Lachen und den Beifall des Publikums auf ihrer Seite. Dem Ravensburger Landrat Kurt Widmaier haben die Kreisräte einmal mit einem biblischen Zitat aus dem Buch Samuel, Kapitel 12, Vers 13 gehuldigt: „Seht, hier ist euer König, den ihr verlangt und den ihr euch erwählt habt. Ja, der Herr hat euch einen König gegeben“.3 Die „Süddeutsche Zeitung“ betitelte im März 2008 einen Artikel über den Landrat von Neustadt an der Waldnaab, Simon Wittmann mit „Der König von Neustadt“. Der langjährige Landrat von Biberach in Baden-Württemberg, Wilfried Steuer, war gar als das „Hergöttle von Biberach“ weit über seine Region hinaus bekannt. Diese Streiflichter zeigen, wie respektiert die Person des Landrats in ihrem jeweiligen Beritt vor allem in den ländlichen Gebieten Süddeutschlands offenbar auch heute noch ist.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Fuchs, G. (2012). Einleitung: Der Landrat – Herrgott, König und Feudalherr?. In: Der Landrat. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19508-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19508-7_1
Published:
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-19507-0
Online ISBN: 978-3-531-19508-7
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)