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Selektivität beruflicher Weiterbildungsteilnahme – Theoretische Ansätze

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Zusammenfassung

Ausgehend von den Erkenntnissen des bisherigen Forschungsstands ist Weiterbildungsbeteiligung als Ergebnis vielfältiger und komplexer Wechselwirkungsprozesse zu betrachten. Sowohl für die formale als auch für informelle Weiterbildung lassen bisherige Analysen darauf schließen, dass individuelle Merkmale und strukturelle Rahmenbedingungen die jeweilige individuelle Teilnahme an Weiterbildung beeinflussen. Als Erklärungsansätze für die selektive Teilnahme an Weiterbildung eignen sich verschiedene theoretische Zugänge, wobei kaum ein Ansatz originär bzw. ausschließlich auf die Erklärung von Weiterbildungsbeteiligung gerichtet ist. Theoretische Anleihen bieten meist wirtschaftswissenschaftliche sowie soziologische Entscheidungs- und Verhaltenstheorien, mit denen Handlungs- und Entscheidungsmuster verschiedener Akteure aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden.

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Notes

  1. 1.

    Beide Erklärungsansätze berücksichtigen immer auch die jeweils andere Perspektive bzw. deren Zusammenwirken. Der Fokus, der den jeweiligen theoretischen Annahmen zugrunde liegt, ist jedoch unterschiedlich.

  2. 2.

    Obgleich der auf Doeringer & Piore (1971) zurückgehende segmentationstheoretische Ansatz eines dualen Arbeitsmarkts vielfach als einer der Ursprungsquellen zur Erklärung der Funktionsweise von Arbeitsmärkten angeführt wird, verweisen Lutz & Sengenberger (1974, S. 45) auf Arbeiten von Kerr (1954) und Dunlop (1966) sowie auf Cairnes (1874), die bereits von einer Unterteilung des Gesamtarbeitsmarkts in Teilarbeitsmärkte ausgegangen seien. Allerdings seien diese ersten Ansätze von Doeringer & Piore (1971) „unter dem Begriff ‚internal labor market’ genauer gefasst und weiterentwickelt“ worden (Lutz/Sengenberger 1974, S. 45).

  3. 3.

    Diese Teilarbeitsmärkte stellen jeweils Idealtypen dar, die nicht in Reinform existieren; jedoch bieten diese Idealtypen plausible Erklärungsansätze für unterschiedliches Verhalten am Arbeitsmarkt (vgl. Lutz/Sengenberger 1974, S. 51).

  4. 4.

    Diese Abweichung von der Differenzierung nach dem ISCO-Berufsklassifikationssystem (International Standard Classification of Occupations) von Blossfeld & Mayer (1988, S. 268) nimmt Szydlik (1990, S. 57ff.) nach separater Prüfung beider Klassifikationskonzepte vor. Eine Zuordnung zu den Teilarbeitsmärkten anhand der für die ausgeübte Tätigkeit erforderlichen Ausbildung erweist sich als wesentlich präziser als unter Verwendung des ISCO-Berufsklassifikationssystems, da viele Berufe zwischen den Arbeitsmarktsegmenten liegen. Entsprechend ist eine Zuordnung aufgrund der Berufsklassifikationen nicht eindeutig, was mit Hilfe einer Gegenüberstellung der Zuordnungen mit den beiden verschiedenen Klassifikationen verdeutlicht werden kann (vgl. Szydlik 1990, S. 60ff.). Unter Verwendung des ISCO-Berufsklassifikationssystems wird der Anteil des Jedermannsarbeitsmarkts quantitativ bedeutend größer und der betriebliche Arbeitsmarkt wesentlich kleiner als unter Verwendung der erforderlichen Ausbildung für die ausgeübte Tätigkeit (vgl. Szydlik 1990, S. 57ff.)

  5. 5.

    Werden Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten als groß kategorisiert, können rund 56 % der Beschäftigten dem betriebspezifischen Arbeitsmarkt und 23 % dem fachspezifischen Segment zugeordnet werden. Werden hingegen Betriebe mit mehr als 200 Mitarbeitern als groß kategorisiert, sind lediglich rund 33 % der Erwerbstätigen im betrieblichen und knapp 46 % im fachspezifischen Segment beschäftigt (vgl. Szydlik 1990, S. 63ff.).

  6. 6.

    Schiener (2006, S. 151) unterscheidet zwischen „betrieblicher“ und „individueller“ formaler beruflicher Weiterbildungsteilnahme sowie Mischformen aus diesen beiden Differenzierungen, wenn eindeutige Zuordnungen nicht vorgenommen werden können. Kriterium für die Zuordnung zu den Kategorien, ist die zeitliche Lage der beruflichen Weiterbildungsmaßnahme, ob diese ganz oder teilweise während der Arbeitszeit oder in der Freizeit stattgefunden hat.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Kaufmann, K. (2012). Selektivität beruflicher Weiterbildungsteilnahme – Theoretische Ansätze. In: Informelles Lernen im Spiegel des Weiterbildungsmonitorings. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19385-4_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19385-4_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19384-7

  • Online ISBN: 978-3-531-19385-4

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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