Zusammenfassung
Fabrice Girard ist Franzose. Er ist 45 Jahre alt und arbeitet als freier Wirtschaftsberater. Er lebt hauptsächlich in Paris, verbringt jedoch eine Woche pro Monat geschäftsbedingt in London. Morgens beim Frühstück nutzt Fabrice regelmäßig die französische Version des Nachrichtenportals Google News auf seinem Laptop, um sich über politische Ereignisse und Entwicklungen zu informieren.
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„Public connection“ wird hier im Sinne von Couldry et al. (2007: 7) als die aus individueller Sicht bestehende Einbindung in politische Räume gefasst. Eine solche „Öffentlichkeitsanbindung“ kann sowohl über die Aneignung medienvermittelter Diskurse als auch über soziales, politisches oder sonstiges öffentlichkeitsrelevantes Engagement jenseits der Massenmedien realisiert werden.
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Die Datengrundlage beider Fallbeispiele bilden Leitfadeninterviews, Netzwerkkarten und Medientagebücher, die im Rahmen des DFG-Projekts „Die Transnationalisierung von Öffentlichkeit am Beispiel der EU: Bürgerreaktionen“ am Sfb 597 „Staatlichkeit im Wandel“ der Universität Bremen im Herbst 2011 erhoben wurden. Gegenstand der Studie waren die Anbindung der Menschen an nationale und transnationale Öffentlichkeiten und ihre politischen Identifikationen und Legitimationsverständnisse mit Blick auf EU und eigene Nation (vgl.: http://www.zemki.uni-bremen.de/de/forschung/drittmittelprojekte/dfg-projekt-europaeische- oeffentlichkeit.html).
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Zur Pluralisierung von Öffentlichkeiten vgl. auch Wimmer (2011: 166) oder Volkmer (2008: 825) zur Vervielfältigung und Vernetzung transkultureller Öffentlichkeiten.
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Zum Zusammenhang von Mediatisierung, Mobilisierung und Individualisierung vgl. auch den Beitrag von Matthias Berg in diesem Band.
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Ähnlich fasst Andreas Hepp (2006b) mit dem Konzept der kommunikativen Mobilität die Beziehung zwischen Medien und zunehmender lokaler Mobilität in gegenwärtigen Gesellschaften bzw. Kulturen.
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Urry sieht diese fünf Mobilitätsformen als interdependent an und argumentiert, dass sie im Zusammenspiel das soziale Leben über Distanzen hinweg organisieren (vgl. Urry 2007: 47, 2000: 49 ff.).
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Globalisierung, verstanden als komplexe, vielschichtige und zunehmende weltweite Konnektivität (vgl. Tomlinson 1999: 2), setzt die Bewegung von Personen und Waren, aber auch die medienvermittelte Vernetzung und Übermittlung von Informationen voraus.
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Urry spricht in Anlehnung an Bourdieu auch von „Netzwerk-Kapital“, das für wirtschaftliche, soziale und politische Zwecke eingesetzt werden kann und den Akteuren Vorteile mit Blick auf den Erwerb oder den Erhalt von Machtpositionen garantiert (vgl. Urry 2007: 197).
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Eine Lokalität wird hier als ein physisch bzw. materiell verankerter, soziokulturell definierter Ort verstanden (vgl. Hepp 2004: 432).
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Vgl. für ein solches, die Bedeutung des Lokalen hervorhebendes Verständnis das Konzept der Glokalisierung von Roland Robertson (1995).
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Für empirische Studien zur Aneignung bzw. Lokalisierung öffentlicher politischer Diskurse in verschiedenen kulturellen Kontexten vgl. z. B. Hepp et al. (2013), Lingenberg (2010).
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Für eine ausführliche Herleitung und Darlegung des pragmatischen Öffentlichkeitsansatzes siehe Lingenberg 2010.
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Wie Dewey bildhaft argumentiert, gibt es keinen vernünftigen Grund, warum indirekte Handlungsformen ebenso wie ihre Wahrnehmung durch Betroffene vor Staatsgrenzen, Gebirgsketten, Flüssen oder Seen Halt machen sollten. Stattdessen überqueren sie den gesamten Erdball, sodass sowohl nationale als auch transnationale Öffentlichkeiten existieren. „Extensive, endur- ing, intricate and serious indirect consequences of the conjoint activity of a comparatively few persons traverse the globe.“ (Dewey 1927: 128, vgl. auch 42 f., 212.
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Lingenberg, S. (2014). Mobilisiert-mediatisierte Lebenswelten und der Wandel des öffentlichen Raums. In: Wimmer, J., Hartmann, M. (eds) Medienkommunikation in Bewegung. Medien – Kultur – Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19375-5_4
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