Zusammenfassung
Die Europawahlen 1999 stellten für die Union eine ungewohnte Situation dar: Zum ersten Mal, abgesehen von der Europawahl 1979, konnte man einen Europawahlkampf nicht mehr aus dem Kanzleramt heraus führen. Nach 16 Jahren Regierungszeit hatte die christlich-liberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Kohl die Bundestagswahlen deutlich verloren und der SPD-Spitzenkandidat Gerhard Schröder war am 27. Oktober 1998 zum siebten Bundeskanzler gewählt worden. Die SPD bildete mit Bündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung. Ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik: Noch bei keiner Wahl zuvor war eine Bundesregierung komplett abgewählt worden. Dementsprechend verunsichert schaute die Union auf die nur wenige Monate später stattfindende Europawahl: Nach dem Machtverlust in Bonn habe Ende 1998 alles dafür gesprochen, „dass die Sozialdemokraten dann erneut auf nationaler Ebene zur stärksten politischen Kraft werden würden“, erinnert sich der heutige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in einem Buch über seine Zeit als Parteivorsitzender.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Blind, J. (2012). „Europa muss man richtig machen“ – Europawahlkampf 1999. In: Das Heimspiel der „Europa-Parteien“?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19355-7_8
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