Zusammenfassung
Die Benachteiligung von Migranten im deutschen Bildungssystem wird auf mangelnde sprachliche Kompetenzen in der Zweitsprache zurückgeführt (Baumert/Stanat/Watermann 2006). Nach Cummins (2008) ist die formalsprachliche Kompetenz entscheidend für Bildungserfolg von Migranten, die in der deutschsprachigen Rezeption als Bildungssprache (Gogolin/Lange 2011) bezeichnet wird. Mangelnde bildungssprachliche Kompetenz der Migranten wirkt sich kumulativ auf Lernen in allen Fächern aus. Dem deutschen Bildungssystem gelingt es weniger gut als anderen Staaten, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund beim Erwerb der Verkehrssprache zu unterstützen (Limbird/Stanat 2006). Konsens besteht darüber, dass Förderung der Unterrichtssprache von zentraler Bedeutung für Schul- und Bildungserfolg der Migranten ist. Kontrovers wird in der sprachenpolitischen Debatte diskutiert, welcher Stellenwert den Herkunftssprachen der Kinder aus Migrationsfamilien beizumessen ist. Ein Merkmal allgemeiner Bildung ist die Hochschätzung der Mehrsprachigkeit und des Sprache(n)lernens.
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Literatur
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Röhner, C. (2012). Zwei- und mehrsprachige Kompetenz als Herausforderung an die Professionalisierung von Lehrkräften. In: Hellmich, F., Förster, S., Hoya, F. (eds) Bedingungen des Lehrens und Lernens in der Grundschule. Jahrbuch Grundschulforschung, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19137-9_35
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