Zusammenfassung
Aufgrund der institutionellen Trennung von Behindertenhilfen und Kinder- und Jugendhilfe wurden die Begriffe ‚Beeinträchtigung‘ und ‚Behinderung‘ in der Jugendhilfe kaum diskutiert. Mit der aktuellen Inklusionsdiskussion wird aber eine Zweiteilung der Hilfen für Kinder und Jugendliche und die damit notwendige Unterscheidung in ‚Behinderte‘ und „Benachteiligte“ hinterfragt. Damit sind die Sozialen Dienste der Kinder- und Jugendhilfe aufgefordert, den Verschiedenheiten der Kinder und Jugendlichen ‚regelhaft‘ gerecht zu werden und sich als organisationalen Handlungsrahmen zu betrachten, der auch von den Menschen in ihren Unterschiedlichkeiten mitgestaltet wird. Gleichzeitig muss aber auch die sozialpolitische Dimension von sozialen Ungleichheiten stärker einbezogen werden. Inklusion ist theoretisch und sozialpolitisch in ein Spannungsverhältnis zur Frage der sozialen Integration, praktisch zur Frage der Organisation sozialer Teilhabe zu setzen.
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Oehme, A., Schröer, W. (2018). Beeinträchtigung und Inklusion. In: Böllert, K. (eds) Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19096-9_11
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