Zusammenfassung
Die Diskussion um das Öffentlichwerden und die Vermeidung diverser Formen sexueller Gewalt in pädagogischen Kontexten droht im Moment in zweierlei Hinsicht zu vereinseitigen: Zum einen ist mehr von Gewalt als von Sexualität die Rede, zum anderen mehr von Kontrolle als von Kultur und Bildung. Richtig ist sicherlich, dass in erster Linie Gewalt zu vermeiden ist und der erste Schritt dahin gehen muss, ihre offensichtlichen und manifesten Erscheinungsformen sichtbar zu machen und so schnell wie möglich einzudämmen. Von Vereinseitigung zu reden ist deshalb berechtigt, weil Belästigung, Übergriffe und Gewaltanwendung schließlich im Bereich der intimen Kommunikation mit sexueller Färbung ausgeübt werden und das Sexuelle als Energie, die Sexualität(en) als gesellschaftliches Konstrukt und diverse sexuelle Identitäten als individuell-biografische Lebensmuster kaum thematisiert werden.
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Sielert, U. (2014). Sexuelle Bildung statt Gewaltprävention. In: Böllert, K., Wazlawik, M. (eds) Sexualisierte Gewalt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19095-2_9
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