Zusammenfassung
Die tiefe Sehnsucht nach Erzählungen, die die Gewordenheit der vorfindlichen Welt erhellen, kann zumindest von anthropologischen Laien als eine allgemein menschliche Basiseigenschaft angesehen werden. Davon zeugen vielfältige Befunde der oral history oder Schöpfungsgeschichten wie die beiden alttestamentarischen in 1. Mose 1 und 1. Mose 2 oder die nordische Gylfaginning. Sie geben mehr oder weniger befriedigende Antworten auf Fragen wie: Warum ist überhaupt etwas und nicht Nichts? Welchen Sinn und welche Ursache hat das Böse, haben die Schattenseiten der conditio humana?
This mode of analysis is closely analogous to a detective attempting to solve a crime by looking at clues and suspects and piecing together a convincing explanation, based on fine-grained evidence that bears on potential suspects’ means, motives and opportunities to have committed the crime in question. (Bennett 2010, S. 208)
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Notes
- 1.
Auch wenn es sich hierbei um keine politikwissenschaftliche Publikation handelt sei an dieser Stelle doch auf den lesenswerten Artikel von Höfer et al. (2004) verwiesen, der unter dem Titel „New Evidence for the Theory of the Stork“ auf amüsante Art und Weise aufzeigt, wie „Studien basierend auf verbreiteten Ansichten und unbegründeten Theorien, ergänzt durch Quellenangaben minderer Qualität und unterstützt durch zufällige statistische Zusammenhänge zu scheinbarer wissenschaftlicher Bestätigung führen können“ (Höfer et. al, S. 88, eigene Übersetzung).
- 2.
Ein schönes Beispiel hierfür liefert Messerli (2012), der in einem humoristisch angehauchten Artikel im New England Journal of Medicine eine signifikante Korrelation zwischen dem jährlichen pro Kopf Schokoladenverbrauch in einem Land und der Anzahl der Nobelpreisträger (standardisiert auf die Bevölkerungszahl), die ein Land hervorgebracht hat, feststellt und daraus ableitet, dass man nur genug Schokolade essen muss, um auch selbst ein genialer Wissenschaftler zu werden.
- 3.
Die Metapher der Dominosteine wurde bereits von Bennett und George in einem ihrer ersten Papiere zum Thema Process Tracing verwendet (Bennett und George 1997). Wir greifen hier an dieser Stelle gerne darauf zurück, da sie ein intuitives Verständnis der Problematik erlaubt.
- 4.
Unter Äquifinalität wird die Möglichkeit verstanden, den einen bestimmten Effekt auf alternativen Wegen, durch verschiedene Mittel oder von unterschiedlichen Ausgangspunkten aus zu erreichen. Äquifinalität setzt offene Systeme – wie etwa biologische oder soziale Systeme – voraus.
- 5.
Der Schmetterlingseffekt bezeichnet die Tatsache, dass gerade in komplexen dynamischen Systemen bereits sehr kleine Unterschiede in den Ausgangsbedingungen zu komplett unterschiedlichen Endergebnissen führen können. So könnte bereits der Flügelschlag eines Schmetterlings in Deutschland zu einem Wirbelsturm in Australien führen.
- 6.
Die Analogie ist hierbei der Reifen (hoop), durch den ein Zirkuslöwe springen können muss.
- 7.
Dies bedeutet nicht, dass „straw-in-the-wind tests“ wertlos seien. Allerdings muss hier die fehlende Stärke des Tests durch die Anzahl der empirischen Beobachtungen ausgeglichen werden.
- 8.
Eine extrem hilfreiche, umfassende Darstellung der vier Tests anhand eines Sherlock Holmes- Beispiels liefert Collier (2011).
- 9.
Zahlreiche Literaturverweise Hofers, die für die hier verfolgten didaktischen Zwecke uninteressant sind, haben wir stillschweigend entfernt.
- 10.
Eine solche enthält sowohl theorietestende wie –generierende Anteile (Muno 2009, S. 119–121).
- 11.
Die interessierte Leserin sei verwiesen auf Ganghof (2005, S. 76–93), der den Unterschied zwischen X- und Y-zentrierten Untersuchungsdesigns erläutert, auf den Originaltext von Przeworsky und Teune, (1970), die Most Similar und Most Different Systems Designs beschreiben sowie Jahn (2013, S. 236–241), der die beiden letztgenannten Designs von den Mill‘schen Differenz- und Konkordanzmethoden abgrenzt.
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Hildebrandt, A., Jäckle, S., Wolf, F., Heindl, A. (2015). Prozessanalysen und (vergleichende) Einzelfallstudien. In: Methodologie, Methoden, Forschungsdesign. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18993-2_9
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