Zusammenfassung
Die Aufgaben eines naturwissenschaftlich-technischen Museums sind vielfältig. In erster Linie gilt es, historische und gegenwärtige Kulturgüter aus Wissenschaft und Technik forschend zu erschließen und zu bewahren. Zudem besitzt das Museum einen Bildungsauftrag und vermittelt einer breiten Öffentlichkeit die geschichtliche Entwicklung von Fragestellungen, Methoden und Erkenntnissen naturwissenschaftlicher Forschung sowie der Genese von Technik. In diesem Sinne wurde das Deutsche Museum in München im Jahr 1903 durch Oskar von Miller als Schau menschlichen Entdeckungs- und Erfindergeistes und als Bildungsstätte gegründet. Der Reformpädagoge Georg Kerschensteiner formulierte später die „Bildungsaufgabe des Deutschen Museums“ und unterstrich „den aktiven, unterhaltenden sowie belehrenden Charakter des Museumsbesuchs“. Unter Bildung verstand er jedoch weniger die Vermittlung und Aneignung immer weiteren Wissens, als vielmehr die Erziehung zur Ehrfurcht vor den Schöpfern der Meisterwerke der Wissenschaft und Technik, „vor jenen Großen, die in selbstloser Hingabe die Menschheit befreien halfen aus der Willkür der Naturkräfte“ (Kerschensteiner 1925, S. 39–42).
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Beim Gipfel der Europäischen Union in Lissabon im Jahr 2000 wurde die Entwicklung der Gemeinschaft zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum in der Welt und damit zur Wissensgesellschaft beschlossen.
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Ein Beispiel hierfür sind die TUMlive Videokonferenzen während derer Besucher des Deutschen Museums aus dem Zentrum Neue Technologien einen Blick in Labore der Technischen Universität München werfen und mit den dort beschäftigten Wissenschaftlern in Kontakt treten können.
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Institutionelle Verbindung des Labors mit dem Physik Department der Technischen Universität München (TUM), Einbindung der Arbeitsgruppe in das Center for NanoScience (CeNS) sowie in das Department für Geo- und Umweltwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Kooperationen mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule München (FHM) und Universitäten in Kanada und Indien.
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Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und Technische Universität München (TUM).
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gefördert im 7. Rahmenprogramm; für mehr Informationen siehe www.nanototouch.eu.
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Das Natural History Museum besitzt und erforscht einige der größten und bedeutendsten Sammlungen aus den Bereichen Zoologie, Botanik, Paläontologie und Mineralogie.
Literatur
Beck, Ulrich. 1986. Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Engeln, Katrin. 2004. Schülerlabors: authentische, aktivierende Lernumgebungen als Möglichkeit, Interesse an Naturwissenschaften und Technik zu wecken. Berlin: Logos.
Euler, Manfred. 2001. Lernen durch Experimentieren. In: Ringelband et al. 2001. 13–42.
Geyer, Claudia. 2008. Museums- und Science-Center-Besuche im naturwissenschaftlichen Unterricht aus einer motivationalen Perspektive: die Sicht von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Berlin: Logos.
Gohl, Christopher. 2001. Bürgergesellschaft als politische Zielperspektive. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament 6.7. 5–11.
Günther, Johannes. 2006. Lehrerfortbildung über die Natur der Naturwissenschaften. Studien über das Wissenschaftsverständnis von Grundschullehrkräften. Berlin: Logos.
Kerschensteiner, Georg. 1925. Die Bildungsaufgabe des Deutschen Museums. Matschoss 1925:39–50.
Kübler, Hans-Dieter. 2005. Mythos Wissensgesellschaft. Gesellschaftlicher Wandel zwischen Information, Medien und Wissen. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Matschoss, Conrad. 1925. Das Deutsche Museum. Geschichte, Aufgaben, Ziele. Berlin: VDI-Verlag, München: R. Oldenbourg.
Mooney, Chris. 2010. Do Scientists Understand the Public? Cambridge: American Academy of Arts & Sciences.
National Science Board Hrsg. 2004. Science & Engineering Indicators. Arlington: National Science Foundation.
Ringelband, Ute, Manfred Prenzel, und Manfred Euler, Hrsg. 2001. Lernort Labor. Initiativen zur naturwissenschaftlichen Bildung zwischen Schule, Forschung und Wirtschaft. Kiel: IPN.
Teufel, Erwin. 2001. Von der Risikogesellschaft zur Chancengesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Hix, P., Schüßler, P., Trixler, F. (2012). Kommunikation des Forschungsalltags: das Gläserne Labor im Deutschen Museum . In: Dernbach, B., Kleinert, C., Münder, H. (eds) Handbuch Wissenschaftskommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18927-7_17
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-531-18927-7
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