Zusammenfassung
Zu den Leitmodellen unserer westlichen Gesellschaft zählt das meritokratische Prinzip, nach dem jeder Mensch seinen ‚Platz‘ in der Gesellschaft auf der Grundlage seiner individuellen Leistung einnimmt. Dies gilt insbesondere für den Bildungserfolg und dem damit häufig zusammenhängenden beruflichen Status, den eine Person erlangt. Mit ihrem öffentlichen Bildungssystem, das jedem zugänglich sein soll, suggeriert die Meritokratie, dass jeder Mensch am Wettbewerb um Bildungstitel teilhaben könne und daher eine prinzipielle Chancengleichheit bestünde.
Ich danke Dr. des. Anja Böning, Dr. Angela Graf und Prof. i. R. Dr. Michael Hartmann sowie den Herausgebern für die Anregungen zur Verbesserung dieses Beitrages.
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Möller, C. (2017). Begrenzte Ermöglichungen. In: Rieger-Ladich, M., Grabau, C. (eds) Pierre Bourdieu: Pädagogische Lektüren. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18904-8_4
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