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Soziale Differenzierung und monetäre Integration

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Part of the book series: Wirtschaft + Gesellschaft ((WUG))

Zusammenfassung

Simmel ist ein systematischer Denker, oder auch: seine Soziologie hat System und ist alles andere als eine bloße Ansammlung von Fragmenten und Essays zu ästhetischen, erkenntnistheoretischen, moralwissenschaftlichen, weltanschaulichen und schließlich auch soziologischen Fragen. An Simmels essayistischem Stil – „nervous to the fingertips, of the almost frightening sensibility of the neurasthenic“ –, seiner Sprunghaftigkeit und oft eigenwilligen Argumentation, seinen versteckten Kehren, seiner Weitschweifigkeit hier und gedrungenen Resümees dort läßt sich selbstverständlich nicht zweifeln. Ebensowenig am unfertigen oder wenigstens nicht abgerundeten Charakter seiner Soziologie (1908). Auch soll nicht behauptet werden, daß Simmels frühe fast positivistische Positionen ohne weiteres in seine spätere Lebensphilosophie übersetzt werden könnten oder umgekehrt. Das alles ändert freilich nichts daran, daß Simmel immer wieder um bestimmte Themen kreist und vor allem mit wohldefinierten und mit Bedacht verwandten Begriffen operiert, daß Simmel mit anderen Worten für eine Theorie des Sozialen steht. Diese These ist nicht unbedingt neu – und auch für meine weitergehende Behauptung, daß die Simmelsche Theorie in der Philosophie des Geldes (1900) kulminiert, lassen sich, wenn auch vereinzelt, Belege anführen – akzeptiert, geschweige denn selbstverständlich ist diese Ansicht jedoch nicht. Daß Simmel selbst die Philosophie des Geldes nicht als sein Hauptwerk oder Summe ausgegeben hat, mag damit zusammenhängen, daß er ein rastloser, auf Neues erpichter Forscher war; damit, daß er in seinen letzten Jahren hinter allem das „Leben“ am Werk sah; – vielleicht aber auch damit, daß er sich scheute, sich selbst beim Worte zu nehmen. Denn die Philosophie des Geldes zeigt den beschwichtigenden Bekundungen ihres Autors zum Trotz, daß die Geld-„Wirtschaft“ mehr als ein funktional ausdifferenziertes Teilsystem der Gesellschaft, sondern deren Zentrum ist. Es fehlt zwar nicht an Publikationen, die die Philosophie des Geldes als Theorie des Geldes entdecken, wohl aber an Arbeiten, die dieses Buch als Simmels Soziologie interpretieren. Das soll hier nachgeholt werden.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Paul, A.T. (2012). Soziale Differenzierung und monetäre Integration. In: Die Gesellschaft des Geldes. Wirtschaft + Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18900-0_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-18900-0_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17146-3

  • Online ISBN: 978-3-531-18900-0

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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