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Stadtlandschaften im Wandel – Thematisierungen der Stadt als soziale Landschaften und als Organisation

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Die subjektive Seite der Stadt

Zusammenfassung

Die Stadt als Landschaft zu konzipieren, nimmt einen direkten Bezug auf den Titel der Tagung und die „subjektive Seite“ der Stadt. Die Leute, die eine Stadt machen und ausmachen, arrangieren sich miteinander: „What is the city – but the people.” (Shakespeare „Coriolanus“).

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Notes

  1. 1.

    Um die unterschiedlichen Geschlechter der Akteure sprachlich möglichst angemessen zu berücksichtigen, werde ich willkürlich zwischen grammatisch maskulinen und femininen Bezeichnungen wechseln.

  2. 2.

    Dass solche Vorstellungen soziale Realität besaßen, beschreibt Fernand Braudel in „Der Alltag“ (1985) für exemplarische Stadtentwicklungen im 17. und 18. Jahrhundert. In Paris zum Beispiel rekrutierten sich die Unterschichten der Hausdienerschaft, der Handwerker spezieller Gewerbe, der Händler usw. per Zuwanderung aus dem Hinterland bestimmter Provinzen. Sie lebten z.T. in landsmannschaftlich organisierten Unterkünften und konnten selten eigene Haushalte gründen, uneheliche Geburten und Kindesaussetzungen waren häufig.

  3. 3.

    Zu den universellen Gemeinsamkeiten äußert sich auch Fernand Braudel, der „keinesfalls behaupten will, dass sich alle Städte gleichen, wohl aber dass sie, von ihren starken Unterschieden und Eigenarten abgesehen, grundsätzlich alle dieselbe Sprache sprechen: Da ist der fortgesetzte Dialog mit dem Hinterland als oberste Notwendigkeit des täglichen Lebens; die Zuwanderung immer neuer Menschen, die unentbehrlich ist wie das Wasser für das Mühlrad; die Eigenständigkeit der Städte, ihr Wille, sich voneinander abzuheben; ihre Lage im Mittelpunkt eines mehr oder minder weit gespannten Verbindungsnetzes; und ihre Koppelung an die eigenen Vororte sowie an andere Städte. Denn Städte treten immer in Begleitung von ihresgleichen auf. Teils in führender, teils in dienender oder sogar sklavisch untergeordneter Rolle stützen sie sich gegenseitig und bilden so in Europa wie in China und der übrigen Welt eine eigene Hierarchie.“ (1985: 524).

  4. 4.

    Hellmut Wollmann spricht für die 1970er und 1980er Jahre der Bundesrepublik Deutschland darüber, dass in einer „politikwissenschaftlichen Debatte einer durch den expandierenden Sozialstaat geförderten Verkürzung auf ein institutionalisiertes, wenn nicht ‚verstaatlichtes‘ Kommunalmodell entgegengetreten“ werden musste (2004: 25).

  5. 5.

    Zum historischen wie anthropologischen Zusammenhang von Gemeinwohl, Gemeinsinn und Kooperation siehe auch Münkler/Bluhm 2002: 11.

  6. 6.

    Der Verein Experimentelles Karree Reitbahnstraße e.V. (abgekürzt ExKa e.V.) repräsentiert die Initiativen, die zum Projekt beitragen bzw. beitrugen, in ihrer formellen Gestalt.

  7. 7.

    Mit Dominik Intelmann und Markus Börner fanden Interviews im Sommer 2010 statt.

  8. 8.

    Es handelt sich um ein Lehrforschungsprojekt 2010 des Institutes für Soziologie der TU Chemnitz.

  9. 9.

    Der Bau an der Reitbahnstraße 84, Ecke Bernsbachplatz stammt aus der Wiederaufbauphase der Stadt in den 1950er Jahren und war als Kinderkaufhaus – als Warenhaus für Kleidung, Sportartikel, Spielwaren für Kinder – konzipiert.

  10. 10.

    Beispielhaft sei das Fußballspiel des Chemnitzer FC gegen den Fußballclub von FC St. Pauli am 14.08.2010 erwähnt. Aus diesem Anlass wurden Gäste aus Hamburg empfangen. Die Party im Kinderkaufhaus endete mit einer Schlägerei zwischen den Freunden des FC aus Hamburg und Angreifern, die ihre rechte Gesinnung durch Symbole an ihrer Kleidung und ihre Sprüche zur Kenntnis gaben. Ein Gerichtsverfahren, das sich mit dem Übergriff befasste, hat inzwischen stattgefunden.

  11. 11.

    Auch das nachfolgende Projekt ist ein Wohnprojekt für studentisches Wohnen in der Organisation der Eigentümerin GGG. Räume zur „kreativen Nutzung“ und zum Selbstausbau werden angeboten. Aus der Fahrradwerkstatt des ExKa e.V. ist ein kommerzieller Fahrradladen mit Werkstatt geworden.

  12. 12.

    Als öffentliche Güter werden in diesem Zusammenhang der Stadtraum, die Lagegunst, die potenzielle Unterstützung durch die Entscheidungen der kommunalen Akteure wie Stadtrat, kommunale Wohnungsgesellschaft, Nachbarschaften, Sympathisantinnen etc. verstanden.

  13. 13.

    Das Argument wird dadurch erhärtet, dass die besagten Immobilien in der direkten Nachbarschaft des Kinderkaufhauses bis heute – anderthalb Jahre später – unsaniert stehen.

  14. 14.

    „Reduce/Reuse/Recycle“ ist der deutsche Beitrag zur 13. Internationalen Architekturausstellung La Biennale di Venezia 2012 betitelt.

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Weiske, C. (2013). Stadtlandschaften im Wandel – Thematisierungen der Stadt als soziale Landschaften und als Organisation. In: Harm, K., Aderhold, J. (eds) Die subjektive Seite der Stadt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18806-5_4

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