Zusammenfassung
Moderne Gesellschaften verfügen über zwei emergente Struktureigenschaften: zum einen über eine Differenzierung in (Wert-)Sphären, „Felder“ oder funktionale Teilsysteme, zum anderen über Systeme organisierter Kooperation mittels formaler Organisationen. Über beide Phänomene finden wir im Werk von Max Weber, Talcott Parsons, Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann instruktive analytische Befunde. Aber während das Paradigma der funktional differenzierten Gesellschaft vom soziologischen Mainstream weitgehend akzeptiert wird, stößt das von der Organisationsgesellschaft noch auf Vorbehalte (vgl. Schimank 1996; 2001a). Noch verlaufen beide Theoriestränge weitgehend separat nebeneinander; Versuche zu ihrer Zusammenführung (verschiedene Beiträge in Tacke 2001) sind bislang unbefriedigend geblieben. Selbst Niklas Luhmann hat sich hierüber widersprüchlich geäußert: So heißt es bei ihm einmal: „Die meisten Organisationen der modernen Gesellschaft sind spezifischen Funktionssystemen zugeordnet. Dass Universitäten zugleich zur Forschung und Erziehung beitragen sollen, ist eher eine Anomalie“ (1990: 678) – ein andermal: „Organisationen (dienen) der strukturellen Kopplung von Funktionssystemen“ (2000: 400).
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Müller-Jentsch, W. (2012). Das Kunstsystem und seine Organisationen. In: Die Kunst in der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18786-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-18786-0_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18630-6
Online ISBN: 978-3-531-18786-0
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