Zusammenfassung
Protesthandlungen, soziale Bewegungen und Protestwellen beruhen stets auf spezifischen historischen und kulturellen Bedingungen, die ihre Form und ihren Inhalt beeinflussen. Im Falle Boliviens bestehen einerseits seit jeher große strukturelle Defizite, darunter eine der höchsten Armutsquoten des Kontinents, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten bei über sechzig Prozent bewegte. Andererseits zeichnet sich das Land bis heute durch einen hohen Anteil indianischer Bevölkerung aus, die insbesondere vom kreolischen Teil der Gesellschaft offen diskriminiert wird und lange Zeit de facto von politischen Entscheidungen ausgeschlossen war. Vor diesem Hintergrund haben sich die Forderungen von sozialen Bewegungen und Protestgruppen gegenüber dem Staat seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nur geringfügig verändert. Sie reklamierten immer wieder die Anerkennung aller Bevölkerungsteile in Form von politischer Teilhabe sowie die Minderung der Armut durch staatliche Umverteilung und Assistenz.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Schorr, B. (2012). Historisch-kulturelle Grundlagen und soziopolitischer Wandel. In: Mobilisierung, Protest und Strategien in Aktion. Globale Gesellschaft und internationale Beziehungen, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18720-4_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18719-8
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