Zusammenfassung
Der Begriff des „Gesellschaftsschriftstellers“, den man seit Gruber gerne auf Wieland anwendet, ist zum mindesten mißverständlich. Gerade seine fruchtbarsten dichterischen Perioden verbringt er in großer Einsamkeit. Das war schon in Tübingen so, das ist nach der Selbstentfremdung der Schweizerzeit und nach den Zerstreuungen der ersten Biberacher Jahre wieder so, das wird nach der Beendigung des Erzieheramtes am Weimarer Hofe, in der Oberon-Zeit, so sein, und noch zur Einbringung seiner späten Lebensernte zieht er sich in die Idylle von Oßmannstedt zurück. Perioden der schöpferischen Konzentration, der gesellschaftlichen Resignation wechseln rhythmisch mit solchen des gesellschaftlichen Ehrgeizes, des literarischen Betriebs, und diese gefährden allemal seinen dichterischen Kern. Die Zeit seiner Professur und seines aktiven Hofdienstes ist die Epoche seines größten gesellschaftlichen Erfolges und seines beinahe unbestrittenen Ruhmes als „großer Dichter“. Nach einem strengen menschlichen und dichterischen Maßstab aber ist es eine wenig erfreuliche Periode, und es wird sich zeigen, daß der Dichter, wie einst zur Zeit der Literaturbriefe, der Züchtigung und Läuterung bedurfte, um wieder ganz er selbst und zu großen Dichtungen fähig zu werden.
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Anmerkungen
H. Doering, C. M. Wieland, ein biographisches Denkmal, Sangerhausen, 1840, S. 52.
6. 9. 69 DB I, 135.
J. W. Loebell, C. M. Wieland, Die Entwicklung der deutschen Poesie von Klopstocks erstem Auftreten bis zu Goethes Tode, 1858, II, 195.
V. Rossel a.a.O.
Lit. Zustände I, 205.
18. 5. 64 AB II, 237, Lit. Zustände, 211.
M. Wundt, Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung, Tübingen 1945.
Michel S. 434, vgl. auch Timotheus Klein, Wieland und Rousseau, Studien zur vergleichenden Lit.Gesch. III und IV (1903 und 1904).
6. 11. 71 Horn S. 147.
11. 2. 70 Lettres de Sophie de La Roche à Wieland ed. Michel S. 26.
Undatiert Horn S. 125.
Briefe berühmter und edler Deutschen an Bodmer, Stuttgart 1794, S. 308.
20. 5. 70 Horn S. 123.
Asmus a.a.O. S. 73.
Hans Hainebach, Studien zum literarischen Leben der Auf-klärungszeit in Mainz. Diss. Gießen 1936.
Richard Graf Du Moulin Eckart, Geschichte d. d. Universitäten, Stuttgart 1929
Friedrich Schulze-Maizier, Wieland in Erfurt, Jahrbücher der Akad. gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt NF 44, Erfurt 1919.
29. 1. 69 DB I, 258.
Der Wortlaut bei Schulze-Maizier a.a.O. S. 27 ff.
4. 9. 69 DB I, 134.
Schulze-Maizier a.a.O. S. 26.
4. 5. 72 AB III, 124.
20. 5. 70 Horn S. 125.
Asmus a.a.O. S. 79 ff.
30. 6. 70 Hassencamp S. 209 f.
B. Seuffert, Wielands Erfurter Schüler vor der Inquisition, Euphorion III, 376 ff. und Schulze-Maizier a.a.O.
Benno Böhm, Sokrates im 18. Jahrhundert, 1929.
Der Wortlaut des Gutachtens bei Boxberger, Wielands Professur in Erfurt, Jahrbücher der Akad. gemeinnütziger Wiss. zu Erfurt 1870 NF 6, 113 ff.
Schulze-Maizier a.a.O. S. 38.
Hist. Tasch. X, 429.
Wortlaut des Gesuchs bei Schulze-Maizier a.a.O. S. 56 f.
29. 10. 70 Hassencamp S. 214 ff.
Schulze-Maizier a.a.O.
Boxberger a.a.O. S. 123.
Febr. 1771 Hassencamp S. 231.
16. 6. 70 Hassencamp S. 208.
Hassencamp an mehreren Stellen.
2. 3. 71 AB III, 29.
J. Steinberger, Wieland in Mainz, Stachelschriften 3, Heidelberg 1925, S. 10.
15. 6. 64 AB II, 239.
29. 8. 64 AB II, 249 f.
Briefe Wielands an Iselin hg. v. Jakob Keller, Schnorrs Archiv XIII, 188 ff.
Schubarts Leben hg. v. D. F. Strauß, Berlin 1849, I, 54; I, 96; I, 99.
darüber das literarsoziologisch interessante Buch Karl Buchners, Wieland und die Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1870.
Buchner a.a.O. S. 58.
4. 2. 68 AB II, 297/298.
2. 9. 72 Lachmann-Muncker 18, 52 ff.
15. 12. 68 DB I, 235.
3. 2. 69 DB I, 267.
18. 10. 69 DB I, 98.
ebd. I, 101.
Buchner a.a.O. S. 43 f.
24. 7. 75, Briefwechsel zwischen Gleim und Uz hg. v. Carl Schüddekopf, Tübingen 1899, Bibl. d. Lit. Vereins in Stuttgart 218, S. 406.
Briefe der Schweizer hg. v. Körte, Zürich 1804, S. 437 an Gleim.
Lit. Zustände I, 205.
29. 10. 70 Hassencamp S. 214 f.
ebd.
über die Gräfin von Wartensleben vgl. J. Steinberger, Wieland in Mainz a.a.O.
Johannes Biereye, Wielands Briefwechsel mit der Familie von Keller, Sonderschriften d. Akademie gemeinnütziger Wiss. zu Erfurt 3, Erfurt 1932.
29. 7. 08 DB II, 135.
F. H. Jacobi an den Grafen von C... 16. 6. 71, F. H. Jacobis Auserlesener Briefwechsel, hg. v. F. Roth Leipzig 1825, I, 39 f. (zitiert Jacobi).
Wortlaut bei Steinberger, Wieland in Mainz a.a.O.
Jacobi I, 33.
23. 9. 71, E. Bodemann, Julie von Bondely (An Leonhard Usteri).
2. 10. 69 AB II, 332 f.
4. 6. 71 vgl. H. Gloël, Wieland und Gleim in Wetzlar, 1771, Euphorion 19 (1912).
späterer Bericht an Leonhard Meister 28. 12. 87 AB III, 391 f.
Groschlags Brief: Hassencamp 209 f.
Briefe von H. Spalding an H. Gleim, Frankfurt und Leipzig 1771.
9. 9. 71 AB III, 78.
6. 9. 71 AB III, 73.
G. Breucker, Wielands Goldener Spiegel, Preuß. Jahrbücher 62 B, 1888, II.
6. 1. 72, Horn 151 f.
7. 8. 72, Horn 165 f.
Lit. Zustände I, 139.
Michel S. 454.
2. 9. 72, Schnorrs Archiv XIII, 188 ff
B. Seuffert, Wielands Berufung nach Weimar. Vjs. f. Lit.gesch. I (1888).
Oskar Vogt. Der Goldene Spiegel und Wielands politische Ansichten, Berlin 1904, bestreitet jede Anregung durch Hallers „Usong“, doch ist bei Wielands weiten literarischen Verbindungen wahrscheinlich, daß der „Goldene Spiegel“ von vornherein in Konkurrenz mit Hallers Werk entstand.
16. 2. 72 DB I, 290.
25. 8. 72 DB II, 5.
3. 6. 70 AB II, 367.
darüber in E. Schmidts Lessingbiographie
Adam Wolf, Friedrich Riedel und die Aufklärung, Geschichtliche Bilder aus Österreich II, 312 ff.
die ganze Verteidigungsschrift ebd. S. 328.
Lit. Zustände I, 227.
B. Seuffert, Wielands Berufung nach Weimar, a.a.O., berichtet ausführlich über die Briefe.
Seuffert ebd. S. 384.
Seuffert ebd. S. 373.
11. 8. 72 DB I, 297.
11. 7. 72 DB I, 293.
2. 11. 72 DB II, 12.
B. Seuffert, Wielands Berufung nach Weimar a.a.O.; Seuffert, Wielands höfische Dichtungen, Euphorion I.
20. 4. 79 Briefwechsel Gemmingens mit Haller hg. H. Fischer, 1889.
Wilhelm Bode, Amalia Herzogin von Weimar, Berlin 1909, Bd. I. Eine neue knappe Biographie der Fürstin gibt Otto Heuscheie, Herzogin Anna Amalia, München 1947.
Seuffert, Wielands Berufung nach Weimar a.a.O. S. 404 ff.
30. 3. 73, H. Funck, Beiträge zur Wielandbiographie S. 39.
25. 12. 75 Briefwechsel mit der Familie von Keller a.a.O.
7. 6. 73 DB II, 20.
22. 1. 73 AB III, 183 f.
10. 5. 73, Aus den Papieren des Grafen Görtz, Beiträge z. thüring. und sächs. Geschichte, Festschrift für Otto Dobenecker, Jena 1929.
28. 2. 75 ebd.
27. 9. 75 ebd.
28. 3. 74 ebd.
29. 4. 74 ebd.
9. 12. 73 Carl von Beaulieu-Marconnay, Anna Amalia, Karl-August und der Minister Fritsch, Weimar 1874, S. 55 ff.
Brief Anna Amalias vom 13. 10. 74, Beaulieu-Marconnay a.a.O. S. 134.
27. 9. 75 Aus den Papieren des Grafen Görtz a.a.O.
vgl. Briefwechsel mit Jacobi a.a.O.
7. 4. 75 DB II, 43.
ebd.
1. 9. 82 DB II, 62 f.
3. 9. 74 Briefw. mit Familie von Keller a.a.O. S. 33.
vgl. Glucks Vorwort zur Alceste.
G. Gelosi, Wielands Verhältnis zu Metastasio, Archiv für d. Studium d. neueren Sprachen und Literaturen 151 (1927), 52 ff. und E. Marx, Wieland und das Drama, Diss. Straßburg 1913.
Joseph Gregor, Kulturgeschichte der Oper, Wien 1941 S. 167.
Wieland bekämpft das Gesamtkunstwerk ausdrücklich in den Vorerinnerungen zu dem Singspiel „Das Urteil des Midas“: F. Beißner, Neue Wielandhandschriften, Abhandlungen der Preuß. Akad. d. Wiss. 1937, Nr. 13 S. 17.
22. 2. 70 AB III, 350 f.
15. 1. 71 AB III, 21.
10. 4. 71 AB III, 44.
vgl. auch den Schluß des „Versuchs über d. deutsche Singspiel“ (1775).
Kulturgesch. der Oper S. 168.
2. 11. 72 DB II, 10.
15. 5. 73. Aus den Briefen des Grafen Görtz a.a.O.
Lit. Zustände I, 190. Ein Gedicht für sie: Akademieausgabe I, 9, 439 ff. Faksimile und Erläuterung, Jahrbuch der Goethegesellschaft 19 (1933).
7. 6. 73, DB II, 23.
H. Bünemann, Elias Schlegel und Wieland als Bearbeiter antiker Tragödien, Leipzig 1928, Form und Geist 3, S. 184.
B. Seuffert, Wielands höf. Dichtungen, Euphorion I.
Lit. Zustände I, 227.
2. 11. 72 DB II, 10, vgl. auch Theatral. Nachrichten aus Weimar T. M. 1773: moralische Anstalt.
Seuffert, Wielands höf. Dichtung Euph. I.
DB I, 315 ff.
29. 12 74, Carl August von Weimar, ein Leben in Briefen hg. H. Wahl, Weimar 1928.
11. 8. 77 AB III, 280 f.
J. Gregor a.a.O. S. 203.
3. 12. 77, O. Jahn, Mozart, Leipzig 1856, II, 135 ff.
29. 1. 78, E. Bodemann, J. G. Zimmermann a.a.O. S. 286
Seuffert a.a.O. Euph. I, 538.
Gerstenbergs Rezensionen S. 48, Käthe Kluth, Wieland im Urteil der vorklassischen Zeit, Diss. 1927, S. 22.
Fragmente über die neuere deutsche Literatur.
Herders Urteile über Wieland vgl. J. R. Hayms Herderbiographie 2, 30 ff.
Nach K. Kluth a.a.O. S. 30.
ebd.
Gefundene Blätter aus den neuesten deutschen Literaturannalen (1773), nach K. Kluth a.a.O. S. 31.
nach K. Kluth a.a.O. S. 26.
vgl. W. Milch, Sophie La Roche a.a.O. S. 110
19. 6. 75, Horn S. 176.
30. 9. 77, Horn S. 185.
21. 4. 75 AB III, 213.
7. 8. 71, F. Beißner, Neue Wielandhandschriften, Abh. d. Preuß. Akad. d. Wiss. 1937 Nr. 13, S. 163.
9. 1. 74 AB III, 177.
T. M. 1773, Hempel 36, 117 ff.
Hempel 36, 277 ff.
Hempel 38, 166 ff.
Näheres bei W. Wachsmann, Heinse und Wieland, Studien zur vergleichenden Literaturgesch. VI, 455 ff.
Näheres bei F. v. Kozlowski, Zum Verhältnis zwischen F. H. Jacobi, Nicolai und Wieland, Euph. XIV (1907), 38–47.
8. 8. 73, Jacobi I, 126, 127.
Wieland vom 15. 8. 74, Jacobi vom 27. 8. 74, Jacobi I 176 ff.
15. 10. 74, Jacobi I, 185.
21. 10. 74, Jacobi I, 188.
2. 11. 75, Jacobi I, 227.
Titel des 3. der vier Beiträge zur Lit. Gesch. von Jegor von Sivers, Riga 1879.
vgl. K. Kluth a.a.O.; B. Seuffert, Der junge Goethe und Wieland, Zeitschr. f. d. Altertum XXVI, 252 ff.
Göttinger Musenalmanach 1775.
Der Hofmeister, T. M. 1774, Hempel 38, 394 ff.
T. M. 1775, Hempel 38, 408 ff.
Lit. Zustände I, 242.
Hempel 38, 412/413.
Näheres bei R. M. Werner, Wieland und Nicolai, Akademische Blätter hg. O. Sievers, Braunschweig 1884, S. 267 ff.
K. Kluth a.a.O. S. 68.
Nach mündlichen Äußerungen Wielands, Gruber II, 141.
Lit. Zustände I, 203.
Lenzbriefwechsel II, 37.
Lit. Zustände I, 203.
Nach W. Bode, Der Weimarische Musenhof, Berlin 1918, S. 206 f.
11. 1. 76, Horn S. 180.
An die Karschin 11. 1. 76, Goethe-Jahrbuch 29 (1908), S. 27.
7. 10. 76, Merck II, 85.
Lit Zustände I, 202
17. 10. 76, Merck II, 86.
25. 3. 76, Merck II, 73 f.
24. 7. 76, Merck II, 82.
3. 6. 78, Merck II, 117.
13. 6. 77, Merck II, 92.
17. 10. 76, Merck II, 86.
12. 9. 79, Merck II, 142.
24. 11. 77, Merck II, 104 f.
Hempel 32, 217 ff.
T. M. 1780, Hempel 32, 65 ff.
2. 8. 78, Merck II, 112.
28. 12. 78, Merck, II, 134.
„5. 10. 75“ (?) DB II, 54 f.
30. 12. 76 Briefw. mit Familie Keller, S. 36.
20. 6. 78, Horn S. 196.
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Sengle, F. (1949). Der Ausgriff in die Gesellschaft. In: Wieland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99863-7_5
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