Weiterbildungsinteressen unter hypothetischen Zugangserleichterungen

Zusammenfassung

Für die weitere Betrachtung soll die Ebene des tatsächlichen Teilnahmeverhaltens und der manifesten Bereitschaft in Gestalt konkreter Pläne verlassen werden. Es geht hier darum, die eher latent zu bezeichnenden Bildungspräferenzen zu beschreiben und zu analysieren. Darunter werden die Stellungnahmen verstanden, die auf eine Reihe von Themenvorschlägen unter hypothetischen Erleichterungen erfolgten. Durch diese Art der Fragestellung wurde versucht, eine Reihe von Barrieren, die einem positiven Weiterbildungsverhalten entgegenstehen könnten, verbal beiseite zu räumen und den Arbeitern Situationen plastisch vor Augen zu führen, in denen bestimmte Faktoren der Lebenslage so verändert sind, daß Weiterbildung eher möglich erscheint. Im Gegensatz zu der Fragestellung nach einer konkreten individuellen Absicht zur Weiterbildung sind derartige Fragestellungen weniger restriktiv, aber auch ungesicherter in ihrer prognostischen Aussagekraft, da es den Arbeitern ermöglicht wurde, bei der Äußerung von Bildungswünschen von einzelnen Bedingungen der persönlichen Situation weitgehend zu abstrahieren. Hieraus resultiert notwendig eine gewisse Unverbindlichkeit bei der Beantwortung, die bei der Interpretation berücksichtigt werden muß, und zwar dahingehend, daß den Antworten eher eine Aussagekraft über die allgemeine Bildungsorientiertheit der Arbeiter beizumessen ist.