Zusammenfassung
Insgesamt sind bis jetzt acht Inschriften mit der älteren Runenreihe (ganz oder teilweise erhalten) bekannt geworden. Der wichtigste Fund stammt aus einem Steinkistengrab bei 1 Kylver (Gotland) aus der Zeit um 400 (Abb. 2). Auf einer Steinplatte ist das Futhark zum erstenmal belegt, und zwar in der oben angegebenen Reihenfolge, aber mit Umstellung der Zeichen für ī und p. Die Inschrift ist rechtsläufig, weist aber zwei nach links gewendete Runen auf, die Wenderunen a und b. Die erste Rune, es ist ein f zu erwarten, kann nicht sicher gelesen werden. Nach der o-Rune folgt ein tannenbaumartiges Zeichen, dessen runischer Charakter (vervielfachte t-Rune?) und Sinn umstritten sind. Rechts oberhalb davon liest man: sueus, ein Wort, das auch von rückwärts gleichlautend gelesen werden kann (Palindrom) und vielleicht eine nicht mehr verstehbare magische Formel darstellt. Leider ist die Stellung der Platte innerhalb des Grabes nicht mehr auszumachen. Es wird aber angenommen, daß die Inschrift ursprünglich dem Toten zugewandt war. Die im Futhark vereinigten magischen Kräfte sollten gegen Grabfrevel schützen oder den Toten im Grabe bannen.
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Düwel, K. (1968). Runeninschriften im älteren Futhark. In: Runenkunde. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99765-4_2
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