Zusammenfassung
Trotz des masslosen Umfangs des Schrifttums über Rilke steckt die Rilke-Philologie noch in den Kinderschuhen. Dies hängt unter anderem mit dem Umstand zusammen, daß wir von der Bildungswelt dieses Dichters, von den Quellen, aus denen seine Inspiration sich nährte, auf großen Strecken immer noch eine zu ungenaue Vorstellung haben. Nützlicher und notwendiger fast als die großen synthetisierenden Werke, an denen bekanntlich kein Mangel ist, scheinen daher für den Augenblick Spezialuntersuchungen zu sein, die es sich zur Aufgabe machen, die einzelnen Provinzen seiner Bildungswelt — was hat er gewußt, gekannt, gesehen, gelesen? — so genau wie möglich zu kartieren. Daß auf diesem Wege wichtige und für die Werkdeutung geradezu notwendige Aufschlüsse zu gewinnen sind, wird durch manche neuere Untersuchung gewährleistet1.
Er war ein Dichter und haßte das Ungefähre.
Malte
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Anmerkungen
Geradezu erstaunlich ist die interpretatorische Ergiebigkeit der Untersuchungen von Ernst Zinn »R. M. Rilke und die Antike« (in: »Antike u. Abendland«, Bd 3, 1948, S. 201–250) und von Friedr. Wilh. Wodtke »Rilke und Klopstock« (Diss. Kiel 1948).
Es wurde folgende Rilke-Literatur benutzt, ohne daß jeweils besonders darauf hingewiesen wird: a) Die Gedichte Rilkes werden zitiert nach der sechsbändigen Ausgabe der »Ges. Werke« (= GW), Insel-Verlag 1930; vgl. jetzt aber auch »Sämtl. Werke« (= SW), hrsg. v. Ernst Zinn, ebda 1955 ff., und besonders die genauen Angaben der Entstehungsdaten in den dortigen Inhaltsverzeichnissen. b) Rilkes »Briefe über Cézanne« erschienen 1952 separat im Insel-Verlag, mit einem Vorwort von Clara Rilke und 8 Bildtafeln; in französischer Übersetzung von Maurice Betz, Paris 1944; in niederländischer Übersetzung von C. W. Sangster-Warnaars, mit einem Vorwort von J. G. van Gelder, Haag 1945. c) Weiter wurden folgende Werke herangezogen: Emile Bernard »Souvenirs sur Paul Cézannen«, in: ›Mercure de France‹, Bd 69, Sept.–Okt. 1907, S. 385–404 und S. 606–627.
Else Buddeberg »Kunst und Existenz im Spätwerk Rilkes«, 1948; »Rilkes Cézanne-Begegnung«, in: »R.M. Rilke und die bildende Kunst«, Sonderausgabe der Zeitschrift›Das Kunstwerk‹, 1951, S. 36–43 (im wesentlichen eine Paraphrase von S. 36–51 des vorigen Werkes); »R.M. Rilke. Eine innere Biographie«, 1955, bes. S. 120–127.
Ursula Emde »Rilke und Rodin«, 1949.
E. C. Mason »Morphologie der Rilkedeutung«, in: ›Orbis litterarum‹, Bd 8, 1950, Fasz. 1–2.
Robert Pitrou »Rilke et Cézanne«, in: ›Cahiers du Sud‹, Vol. 27, 1940, S. 83–93.
Maurice Raynal »De Baudelaire à Bonnard«, Genf 1949.
Wolfg, Schneditz »Rilke und die bildende Kunst«, 1940; »Rilkes letzte Landschaft«, 1951.
Ambroise Vollard »Paul Cézanne«, Galerie A. Vollard, Paris 1914 (auf dem Umschlag: 1915), 2. Aufl. 1919 (um zwei Kapitel vermehrt).
Gertrud Scheibel, S. 56; Ursula Emde, S. 77; Kurt Oppert, DVjs. 4, 1926, S. 754. Die Anlehnung an Hokusai wurde schon kurz erwähnt von Hartmann Goertz »Frankreich und das Erlebnis der Form im Werke R. M. Rilkes«, 1932, S. 38.
Dieter Bassermann »Der späte Rilke«, 21948, S. 40 u. 503.
Julius Kurth »Der japanische Holzschnitt«, 1911, S. 113.
Fritz Kaufmann »Sprache als Schöpfung. Zur absoluten Kunst im Hinblick auf Rilke«, 1934, S. 7f.
Maurice Betz »Rilke in Frankreich«, 1938, S. 162–164.
Lou Albert-Lasard »Wege mit Rilke«, 1952, S. 58. Ernst Zinn gibt als Entstehungsdatum den 7. Okt. 1914 an (SW Bd 2, S. 900).
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Meyer, H. (1963). Rilkes Cézanne-Erlebnis. In: Zarte Empirie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99620-6_10
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