Zusammenfassung
Die Idylle und das Idyllische erfreuen sich im heutigen Deutschland keines großen Ansehens. Der idyllische Mensch wird gerne mit dem kleinbürgerlichen, spießbürgerlichen, provinziellen, bloß familiären, mit dem in irgendeinem Sinne beschränkten Menschen gleichgesetzt. Dementsprechend gehören die Idylle und die ihr verwandten Literaturformen (beschreibendes Gedicht, Genrebild, Skizze, idyllisches Epos, idyllische Erzählung usw.) zu den Gebieten, die am wenigsten erforscht werden. Es gibt einen Benno von Wiese und einen Klaus Ziegler des Dramas, nicht aber der Idylle und des Idyllischen, obwohl sich auch über dies Thema ein geistreiches Buch schreiben ließe. Im »Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte«, das unsere Wissenschaft wie kaum ein anderes Sammelwerk repräsentiert, findet sich zwar ein Artikel Idylle, aber er ist mit wenig Sachkenntnis und mit noch weniger Problembewußtsein geschrieben, er konnte der Forschung kaum einen Anreiz geben.
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Literatur
J. H. Voss: Sämtliche Gedichte, Auswahl der letzten Hand. Königsberg: Nicolovius 1825, Bd II, S. 147.
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Sengle, F. (1965). Formen des idyllischen Menschenbildes. In: Arbeiten zur Deutschen Literatur 1750–1850. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99549-0_11
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99550-6
Online ISBN: 978-3-476-99549-0
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