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Julius Brand »Wohin mit dem Drama? / Julius Brand contra Hanns v. Gumppenberg«

Aus: »Münchner Kunst«, Jg 2, 1890, Nr. 41, S. 385–387

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Book cover Literarische Manifeste der Jahrhundertwende 1890–1910

Zusammenfassung

In etwas literaturpäpstlicher Weise hat Hanns v. Gumppenberg im vorletzten Hefte unter obigem Titel die Linien zu markiren gesucht, innerhalb derer sich das neue deutsche Drama nach seiner Ansicht bewegen wird. Ein solches Unternehmen ist immer etwas misslicher Natur — denn während alles andere — auch die Wissenschaft — Massenarbeit geworden ist, bleibt die Kunst abhängig von den einzelnen Talenten; sie ist unberührter von der Zeitströmung als irgend eine andere menschliche Kulturarbeit; schon deshalb, weil jede grosse That auf diesem Gebiete der Opposition gegen die herrschende Meinung entspringt; denn die herrschende Meinung vertritt wenigstens in Sachen der Kunst stets das Flache, Oberflächliche, innerlich schon Ueberwundene. Wer kann sagen: die Kunst soll — sie soll nicht! — Bis jetzt sind alle derartige kategorische Imperative von der Praxis grimmig überführt worden. Gumppenberg leitet seine Betrachtungen damit ein, dass er dem historischen Drama kritisch zu Leibe geht.

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Notizen

  1. Brand denkt etwa an Kleists „Hermannschlacht“ (1808) oder den „Prinzen von Homburg“ (1809/10), an Grillparzers „Bruderzwist im Hause Habsburg“ (1873), Grabbes „Napoleon oder die hundert Tage“ (1831), Gutzkows „Uriel Acosta“ (1847) und Büchners „Dantons Tod“ (1834). Die erste Aufführung des „Woyzeck“ fand erst 1913 statt.

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  2. Cesare Borgia (1475–1507), Sohn des Papstes Alexander VI.; Urbild des herrschsüchtigen, maßlosen Renaissancemenschen.

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  3. Arthur Schopenhauer (1788–1860) hatte zur Theorie der Tragödie angemerkt, daß es den bürgerlichen Personen an Fallhöhe fehle, da das Bürgerunglück oft äußerlich und abwendbar sei.

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  4. Fritz v.Uhde (1848–1911), deutscher impressionistischer Maler; stellte mit Vorliebe Christus in moderner Umgebung dar.

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  5. Nikolai Wassiljewitsch Gogol (1809–1852), russischer Dichter; schon von den Brüdern Hart neben Zola zum Vorbild der jungen literarischen Generation erhoben. Seine hier im folgenden genannten Hauptwerke sind die satirische Komödie „Der Revisor“ (1839) und der gesellschaftskritische Roman „Die toten Seelen“ (Erster Teil 1842; Manuskript des zweiten Teiles von Gogol selbst vernichtet).

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Erich Ruprecht Dieter Bänsch

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© 1970 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Ruprecht, E., Bänsch, D. (1970). Julius Brand »Wohin mit dem Drama? / Julius Brand contra Hanns v. Gumppenberg«. In: Ruprecht, E., Bänsch, D. (eds) Literarische Manifeste der Jahrhundertwende 1890–1910. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99502-5_18

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