Zusammenfassung
Eine ödere, unerquicklichere Zeit wie die nach dem Siegesrausch von 1870 — über ein Jahrzehnt lang — hat die deutsche Litteratur selten gehabt. Sie war um so auffälliger, als sie eine lokale Stagnation bedeutete inmitten einer Periode allgemeinen Aufsteigens. Ein ungeheurer Wechsel der Weltanschauung bahnte sich an. Die Resultate der Naturwissenschaft mit ihren weittragenden Folgen für alle religiösen, alle moralischen Fragen traten geschlossen ins Bewußtseins der Menge. Grollend regte sich die große soziale Strömung und warf ihre ersten Riesenwellen herauf, beängstigend für Viele, aber doch auch befreiend. Und alle diese Symptome hatten wir grade bei uns im Lande am aller deutlichsten. Ihre befruchtende Rolle für die Kunst aber schien ein ausschließliches Privileg der Fremde.
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Notizen
Gemeint ist Halbes Reimschwank „Der Amerikafahrer“ (1894), dessen „Bühnengang“ in der Tat hochnotpeinlich, nämlich mit einem totalen Mißerfolg endete.
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Ruprecht, E., Bänsch, D. (1970). Wilhelm Bölsche [»Mehr Humor«]. In: Ruprecht, E., Bänsch, D. (eds) Literarische Manifeste der Jahrhundertwende 1890–1910. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99502-5_14
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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