Zusammenfassung
Die Kenntnis der medizinischen und naturkundlichen Fachliteratur, über die Paracelsus verfügte, muß beachtlich gewesen sein. Denn ein großer Teil dessen, was er zu sagen hatte, ist der Auseinandersetzung mit seinen Vorgängern gewidmet. Freilich geht er dabei nicht in Einzelheiten und vermeidet Zitate. Letztere aber fehlen doch nicht ganz. Nur sind sie schwer zu verifizieren. Ein Beispiel ist der nicht eindeutig faßbare Archelaus. Diesen nennt er meist zusammen mit Hermes. Oft, aber durchaus nicht immer, geschieht dies in negativ-kritischem Sinne, und gewöhnlich, um eine ganze Richtung, nicht aber Einzelheiten zu kennzeichnen. Es heißt aber auch von einem Terebinth-Balsam (botina): jener balsam über den Archelaus schreibt in septimo primae distinctionis.1 Und weiter wird Oleumlithargyri als Oleität bezeichnet, darvon dan Archelaus auch geschriben.2 In der alchemischen Literatur haben wir vergeblich nach diesen Zitaten gesucht, einschließlich allem, was dem sogenannten Archelaus zugeschrieben wird und uns handschriftlich oder im Druck zugänglich war.3 Dagegen finden sich beide Zitate in der ersten Abteilung (distinctio) des bekannten pharmakologischen Werkes von Mesue.4 In anderen Fällen läßt sich wahrscheinlich machen, daß Paracelsus mit der handschriftlichen alchemischen Tradition vertraut war. Zum Beispiel ist die von Paracelsus vertretene Trichotomie der Stoffprinzipien mittelalterlichen Autoren nicht unbekannt. Wir nennen nur Michael Scotus, die Lullisten und den Verfasser der ‘Sieben goldenen Traktate des Hermes.’5 Daß Paracelsus überhaupt Handschriftliches benutzt haben muß, ist von Gerhard Eis dargetan worden.5a
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Pagel, W., Winder, M. (1968). Gnostisches bei Paracelsus und Konrad von Megenberg. In: Fachliteratur des Mittelalters. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99494-3_25
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