Aufgaben der Forschung

Zusammenfassung

1. Editionen und Neudrucke. Das mangelnde Interesse an der Idyllendichtung hat dazu geführt, daß die Texte, soweit sie nicht einem bedeutenderen dichterischen Werk angehören, nicht in zuverlässigen Ausgaben greifbar sind — ein Umstand, der wiederum eine Zuwendung zur Gattung verhindert. Schon bei der Beschäftigung mit Gessner, Mahler Müller und Voss macht sich dieser Mangel empfindlich bemerkbar. Von keinem der Dichter liegt eine vollständige kritische Ausgabe vor; ihre Edition wäre eines der ersten Desiderate der Idyllenforschung, das bei dem relativ geringen Umfang ihrer Werke nicht unerfüllbar scheint. Vossens Idyllen sind zwar im Neudruck der Sauerschen Ausgabe wieder zugänglich, und zwar in der von Sauer mit Recht gewählten Fassung der Erstdrucke; schwierig ist es aber, den so wichtigen Vergleich mit den umgearbeiteten Fassungen vorzunehmen, da Sauer mit der „Heranziehung der späteren Fassungen … sehr sparsam“ gewesen ist. Hier vermag nur die kritische Edition Abhilfe zu schaffen, während sonst Neudrucke zur Überbrückung dienen könnten. Für Mahler Müller wäre ein Neudruck der auf dem Antiquariatsmarkt kaum mehr angebotenen Idyllen-Ausgabe von Heuer überaus wünschenswert; bei Gessner wäre an die jeweiligen Erstdrucke zu denken.