Zusammenfassung
Es ist in neuerer Zeit ziemlich viel über dramatische Werke geschrieben worden. Jedermann kennt die Schriften11 von Ulrici über Shakespeare, von Hoffmeister über Schiller, und die mannigfaltigen Abhandlungen über einzelne Dramen des ersteren dieser Dichter und Goethes. Aber alle diese Darstellungen sind nicht im Interesse des dramatischen Dichters oder des Sachkenners in Angelegenheiten der dramatischen Kunst, sondern nur für den Laien verfaßt, der sich den bedeutenden Inhalt, welcher in diesen Werken enthalten sein mag, herauszuschälen und anzueignen wünscht. Es ist in ihnen von einem Eingehen in die künstlerische Vollendung derselben, von einem Begreifen des dichterischen Verdienstes, welches ihnen innewohnte, nicht die Rede. Sehr natürlich, da man sich in diesen Schriften darauf zu steifen pflegte, nichts anderes als die Werke selbst, wie sie uns fertig vorliegen, ins Auge zu fassen und sich einzig in sie zu versenken, womit man die höchste Stufe des Kunsttriebs erreicht zu haben glaubt, — während doch unter dem Verdienst irgendeiner Art von vornherein etwas verstanden wird, das einen Fortschritt über etwas anderes enthielt und also nur im Vergleich mit ihm in seiner Eigentümlichkeit aufgefaßt werden kann.
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Danzel, T.W. (1962). Über Goethes »Clavigo«. In: Mayer, H. (eds) Zur Literatur und Philosophie der Goethezeit. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99229-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99229-1_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99230-7
Online ISBN: 978-3-476-99229-1
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